Champions League 2010/2011 - Gruppenphase - Mi., 20.10.2010 - 20:45 Uhr
3:1
HZ - 1 : 0

Spanischer Abend

Zweifach-Torschütze mit ausgezeichneter Schusstechnik: Raúl

Zweifach-Torschütze mit ausgezeichneter Schusstechnik: Raúl

Zweifach-Torschütze mit ausgezeichneter Schusstechnik: Raúl

Raúls Doppelpack gegen Hapoel Tel Aviv erhöhte das CL-Gesamtkonto des Spaniers auf 68 Tore - keiner traf in diesem Wettbewerb häufiger. Sein Landsmann Jurado steuerte ebenfalls einen Treffer zum Schalker 3:1-Erfolg bei, der mit spielerisch guten Passagen unterfüttert war.

Am Anfang stand ein Gedankenblitz. Huntelaar ließ Jurados Flanke clever durch, so dass Sturmpartner Raúl zentral vor Hapoels Kasten seinen 67. Champions-League-Treffer anbringen konnte. Rekord für den Spanier, 1:0-Führung für Schalke (3.). Besser konnten die Gastgeber kaum starten und möglicherweise war genau dieses Tor notwendig gewesen, den von den Königsblauen angestrebten Stilwechsel zu einem besseren Spielfluss zu fördern. Die Israelis ließen in einzelnen Aktionen zwar gute Ballbehandlung aufblitzen, Druck auf Neuers Tor erzeugten sie jedoch nicht. Schalke kontrollierte das Spiel aus einer sicheren Abwehr heraus und erspielte etliche gute Möglichkeiten (25., Farfan/26. und 37., Huntelaar), wobei sehr viel über Jurado lief. Leichte Unsicherheiten in der Defensive der Gelsenkirchener, gegen Ende des ersten Durchgangs, konnten wieder ausgebügelt werden. In der 43. Minute hatte Neuer den ersten Torschuss der Gäste zu parieren, was ihm keine Probleme bereitete (43., Distanzschuss von Kende). Hapoels mehrfach gut reagierender Schlussmann Enyeama musste sich hingegen schon intensiver strecken, um Huntelaars Schuss aus der 44. Minute erfolgreich abzuwehren.

Der Niederländer konnte ein ungläubiges Schmunzeln nicht unterdrücken, nachdem der Ball im Gästesechzehner mehrfach vogelwild hin- und herprallt war (mit Lattenkontakt), die Israelis jedoch unbeschadet aus dieser Szene herauskamen (57.). 60 Sekunden später indes rappelte es im Kasten. Mit der wahrscheinlich schönsten Kombination des Spiels (Huntelaar/Rakitic/Raúl) machte Schalke Nägel mit Köpfen. Erstklassig auch der Abschluss durch Raúl, der im Durchlaufen einfach den rechten Fuß passend anwinkelte, um das Leder gegen Enyeamas Lauf zu platzieren. Jubelgesänge hallten durch die Schalker Arena und die Heimelf präsentierte sich nun in bester Spiellaune. Man ließ den Ball flüssig durch die eigenen Reihen laufen, setzte hier und da kleine Einzelaktionen (Hao) und entlarvte Hapoel als überfordert, einer solchen Situation die Stirn zu bieten. Nach Zuspiel von Rakitic glückte Jurado fast zwangsläufig das 3:0 - ein sehenswert gezirkelter Treffer (68.). Am Anfang des Spiels stand ein lichter Schalker Moment, am Ende ein Aussetzer. Bei einem Freistoß der Gäste tauchte Shechter plötzlich mutterseelenallein vor Neuer auf und markierte aus kurzer Distanz den 1:3-Endstand (90.). Die gute Stimmung der Gastgeber konnte dieser Patzer jedoch nicht besonders trüben.

André Schulin

Er wollte morgens, nachmittags und abends trainieren. Wir haben ihm ein Beruhigungsmittel gegeben, damit er gelassener wird.

— Brasiliens Nationaltrainer Dunga über den Tatendrang des lange verletzten Kaka