Champions League 2011/2012 - Gruppenphase - Mi., 19.10.2011 - 20:45 Uhr
3:1
HZ - 2 : 1

Rückkehr mit leeren Händen

Durch seinen Kopfballtreffer wurde Dortmunds Abwehr erstmals überwunden: Jose Holebas

Durch seinen Kopfballtreffer wurde Dortmunds Abwehr erstmals überwunden: Jose Holebas

Durch seinen Kopfballtreffer wurde Dortmunds Abwehr erstmals überwunden: Jose Holebas

Es kam schlimmer als erwartet. Anstatt den Anschluss an die beiden vorderen Klubs herzustellen, fiel der BVB nach der 1:3-Niederlage bei Olympiakos ans Ende der Gruppe zurück. Als Fehleranalyse konnte man quasi die Erkenntnisse aus dem Marseille-Spiel verwenden.

Ganz gewiss gab es schon bessere, vor allem auch ruhigere Zeitpunkte für eine Reise nach Griechenland. Als Reaktion auf die Finanzkrise des Landes hatte ein Generalstreik den Ablauf des normalen Alltagslebens empfindlich gestört, vereinzelt kam es auch zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Teile des Dortmunder Anhangs waren von diesen Umständen betroffen und konnten den Spiel-Austragungsort nicht erreichen. Die Mannschaft des deutschen Meisters hingegen blieb von den widrigen äußeren Gegebenheiten unbehelligt - Frust und Ärger der Schwarzgelben entzündeten sich nach Abpfiff allein an ihrer sportlichen Darbietung. Gut anzuschauen war zunächst, wie engagiert der BVB von Beginn an zu Werke ging, seine Lage in der Gruppe F zu verbessern. Perisic (Olympiakos-Keeper Costanzo hielt) und Kagawa (Lupfer übers Tor) kamen in den ersten Minuten zu guten Chancen. Unkonsequentem Dortmunder Abwehrverhalten war plötzlich der 0:1-Rückstand anzukreiden, als Piräus nach einem eigentlich bereits bereinigtem Angriff unnötigerweise den Ball zurückbekam. Marcano flankte ins Zentrum, wo sich Holebas im Luftkampf durchsetzte und aus sechs Metern einköpfte (8.). Die Sache schien repariert, nachdem Lewandowski aus 16 Metern den Ausgleich markierte (26.). Der rechts durchgestartete Götze hatte seinen Teamkollegen ins Spiel gebracht. Nun hätte man die Feldüberlegenheit nutzen können - von einer durchgehenden Kompaktheit war der BVB allerdings ein Stück entfernt; Olympiakos verursachte bei seinen Gegenstößen zuviel Unruhe. Der agile Mirallas hätte schon in der 37. Minute treffen können (aus fünf Metern übers Tor). Djebbour holte wenig später das Versäumnis nach. Er ließ die BVB-Abwehr schlecht aussehen und schoss aus der Drehung zur erneuten Führung der Gastgeber ein (40.). Der Torschütze hätte sogar noch kurzfristig nachlegen können, rutschte beim Schuss aber weg, so dass der Ball knapp am rechten Pfosten vorbei flog (45.).

Piräus steigerte seine Spielanteile und deckte in der 62. Minute ein großes Loch in der schwarzgelben Deckung auf, als Modesto nach einem Freistoß völlig frei zum Kopfball kam, Weidenfeller sich von dem etwas zu unplatzierten Abschluss jedoch nicht überraschen ließ. Selten kam der BVB nach der Pause aussichtsreich vors gegnerische Tor, von einem gefährlichen Abschluss ganz zu schweigen. Lediglich der gerade eingewechselte „Kuba“ hatte mit einem knapp vorbei rauschenden 15-Meter-Schuss Pech (66.). Als Modesto, bei einem von links herein geschlagenen Freistoß im Sechzehner völlig unbedrängt zum 3:1 einköpfen konnte, war die Luft ganz raus. „Wir haben verdient verloren, aber das macht es nicht besser“, musste Jürgen Klopp nach dem Spiel festhalten, dass man - wie in Marseille - an einer Mischung aus vergebenen Chancen plus inkonsequentem Abwehrverhalten gescheitert war. „Wir wollen in den letzten Spielen jetzt noch ein paar Punkte sammeln und den BVB besser in der Champions League vertreten“, setzte der Dortmunder Coach alle Hoffnung auf die Rückrundenspiele der Gruppe.

André Schulin

Am Mittwoch haben alle Englisch gelernt. Das hört sich jetzt Bye, bye, Bayern an!

— Klaus Toppmöller