Schalke mühte sich ins Achtelfinale

Mit einem Sonntagsschuss am Mitwochhabend erfolgreich: Christian Fuchs

Zum ersten Mal seit acht Jahren überstanden gleich drei deutsche Mannschaften die Vorrunde der Champions League. Der FC Schalke 04 tat sich im Heimspiel gegen das defensivstarke Olympiakos Piräus jedoch lange Zeit schwer. Der entscheidende Treffer, der die Knappen bereits am vorletzten Gruppenspieltag ins Achtelfinale brachte, fiel erst eine knappe Viertelstunde vor dem Schluss und war einem Distanzversuch zu verdanken.

Dabei begann die Partie vielversprechend. Dieselbe Schalker Elf, die im vergangenen Ligaspiel bei Bayer Leverkusen (0:2) mit der bislang schwächsten Saisonleistung maßlos enttäuscht hatte, schien die Chance zur Wiedergutmachung im Spiel gegen Piräus am Schopfe packen zu wollen. Allerdings profitierte sie dabei auch von Griechen, die in der Anfangsphase bei Ballgewinn schnell nach vorne spielen wollten. Doch zwei gute Möglichkeiten für Schalke durch Huntelaar (4., auf das Tordach) und Holtby (10., Latte) ließen die Gäste von diesem Vorhaben abkommen. Nach einer Viertelstunde zog sich Olympiakos weit in die eigene Hälfte zurück und konterte lediglich mit drei, vier Spielern. Dabei wurde der griechische Meister nur selten so gefährlich wie in der 18. Minute, als Abdoun alleine vor dem Schalker Gehäuse auftauchte, allerdings den Ball übers Tor schoss. Die Königsblauen bekamen zwar die Partie unter Kontrolle, aber taten sich schwer, das Spiel zu machen. Torchancen gab es nur nach Distanzversuchen, Standardsituationen oder Konterangriffen, wenn Piräus ausnahmsweise mal zu weit aufgerückt war. Trotzdem besaßen die Westdeutschen im ersten Spielabschnitt genügend Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Olympiakos-Keeper Carroll lenkte einen Freistoß von Fuchs ins Toraus (23.). Nach einem Eckstoß wäre Huntelaars Schuss im Tor gelandet, wenn der Niederländer ein paar Zentimeter mehr nach rechts gezielt hätte (31.). Jeweils nach einem überfallartigen Konter verfehlte Draxler mit seinen Schüssen das gegnerische Gehäuse (36., 45.).

Auch nach der Pause änderte sich erst einmal nichts am Spielverlauf. Schalke war auf der Suche nach der zündenden Idee, um das griechische Abwehrbollwerk zu knacken. Manchmal hatten die Knappen zwar einen Geistesblitz, aber dann Pech im Abschluss. Huntelaars Fernschuss strich am linken Pfosten vorbei (48.). Sein Kopfball landete genau in den Armen des gegnerischen Schlussmannes (63.). Und der Schuss von Holtby flog übers Tor (65.). Der Spielmacher musste wenig später Platz machen für den Angreifer Pukki (71.), und Trainer Stevens stellte für die Schlussphase auf ein 4-4-2-System um. In der 72. Minute tauchten die Griechen zum ersten Mal in der zweiten Halbzeit gefährlich vor dem Schalker Tor auf. Einen harmlosen Schuss von Paulo Machado ließ S04-Keeper Unnerstall unnötig ins Toraus abprallen. Drei Zeigerumdrehungen später hatten die Knappen Glück, dass der niederländische Schiedsrichter Kuipers nach einem Foul von Matip an Abdoun im Strafraum nicht auf Elfmeter entschied. Ausgerechnet in der noch stärksten Phase der Olympiakos-Offensive erzielten die Knappen den Siegtreffer, der bezeichnenderweise einem Sonntagsschuss zu verdanken war. Fuchs fasste sich aus 30 Metern ein Herz und knallte die Kugel in den rechten unteren Torwinkel (77.). Damit hatte Schalke das Achtelfinale erreicht und war Piräus ausgeschieden. Die Griechen warfen danach alles nach vorne und hatten durch Paulo Machado eine Möglichkeit, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Jedoch bereitete der Schuss des Portugiesen Unnerstall keine Probleme (90.). Ansonsten sorgte Olympiakos mit seiner Schlussoffensive nur vor dem eigenen Gehäuse für mehr Torgefahr. Gegen weit aufgerückte Gäste durften die Hausherren kontern. Draxler (83.) sowie die zu eigennützigen Angreifer Huntelaar (86.) und Pukki (90.) verpassten es, vorzeitig für die Entscheidung zu sorgen.

Senthuran Sivananda