Champions League 2012/2013 - Gruppenphase - Mi., 19.09.2012 - 20:45 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Bayern ließ kaum was anbrennen

Stieß den Bock um: Bastian Schweinsteiger

Stieß den Bock um: Bastian Schweinsteiger

Stieß den Bock um: Bastian Schweinsteiger

Bayern München startete mit einem souveränen Heimsieg gegen den FC Valencia in die neue Saison der Königsklasse. Zum ersten Mal seit dem Champions-League-Finale von 2001 trafen beide Mannschaften wieder aufeinander. Valencias aktueller Trainer Mauricio Pellegrino hatte damals den entscheidenden Elfmeter im Elfmeterschießen verschossen.

„Es wird Härtefälle geben“, hatten erst der neue Sportdirektor Matthias Sammer bei seinem Amtsantritt und dann auch noch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge am Tag vor dem Münchner Champions-League-Auftakt in einem Zeitungsinterview angekündigt. Die Härtefälle hießen diesmal Müller und Mandzukic, die trotz zuletzt überzeugender Leistungen erst einmal nur auf der Bank Platz nahmen. Überraschend stand stattdessen Pizarro als Sturmspitze in der Startelf. Weniger überraschend war, dass 40-Millionen-Mann Javi Martinez gegen seine Landsleute zum ersten Mal von Beginn an im Bayern-Trikot auflaufen durfte. Es war ein überaus zäher Start der Münchner in die neue Champions-League-Saison. Die Bayern hatten zunächst Probleme mit dem kompakten Mittelfeld der Gäste. Nach einer Viertelstunde drängte zwar der Rekordmeister aus Deutschland den Gegner weit in dessen eigene Hälfte zurück, aber nun standen die Iberer dicht gestaffelt vor dem eigenen Strafraum. Die Bayern versuchten viel, tauschten oft die Positionen und hielten den Druck auf den Gegner hoch. Doch irgendwie bekam der Gast immer wieder ein Abwehrbein dazwischen, bevor die Platzelf zum Abschluss kommen konnte. Die Flanken der Münchner in den gegnerischen Strafraum wurden von Valencias Abwehr abgefangen, die Distanzversuche der Münchner von Valencias Keeper Diego Alves abgewehrt. Wenn die Gäste mal den Ball hatten, was selten genug der Fall war, versuchten sie schnell und mit wenigen Spielern nach vorne zu kontern. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurden die Iberer jedoch übermütig und passten sich die Kugel einige Sekunden lang im Mittelfeld hin und her. Die Bayern eroberten sich das Spielgerät und konterten im eigenen Stadion. Nach Robbens Zuspiel hatte Schweinsteiger auf halbrechts relativ viel Freiraum. An den Schuss des Münchner Vize-Kapitäns kam zwar mit Cissokho wieder einmal ein Valencia-Spieler heran, aber er konnte den Ball lediglich ins eigene Tor abfälschen und die verdiente Führung der Hausherren nicht mehr verhindern (38.).

Ohne den angeschlagenen Ribery und dafür mit Müller betraten die Bayern nach der Halbzeitpause wieder das Spielfeld. Die Münchner blieben in der zweiten Halbzeit weiterhin die tonangebende Mannschaft. Der Champions-League-Finalist der Jahre 2000 und 2001 besaß lediglich eine gute Möglichkeit zum Ausgleichstreffer. Feghouli lief nach einem grenzwertigen Zweikampf gegen Dante auf das Münchner Tor zu, aber sein Schuss wurde von Boateng noch zur Ecke abgelenkt (68.). Nachdem Kroos nach einem Foul von Parejo ein Elfmeter verwehrt geblieben (53.) und sein Distanzversuch von Diego Alves über die Latte gelenkt worden war (58.), sorgte der Mittelfeldspieler eine knappe Viertelstunde vor dem Schluss für die Vorentscheidung. Ausgangspunkt des zweiten Bayern-Treffers war eine Balleroberung von Badstuber im Mittelfeld. Der Verteidiger passte dann zu Kroos, und der knallte die Kugel humorlos unter die Latte (76.). Das Spiel schien entschieden. Valencia offenbarte nun Auflösungserscheinungen in der Abwehr, die Bayern spielten ihre Angriffe jedoch nicht gut aus. Und so musste der deutsche Rekordmeister in den letzten Minuten noch einmal zittern. Denn in der ersten Minute der Nachspielzeit stieg der ehemalige Bundesligastürmer Valdez nach einer kurz ausgeführten Ecke und einer anschließenden Flanke von Joao Pereira am höchsten und sorgte per Kopfball für das Anschlusstor. Im direkten Gegenzug drang auf der Gegenseite Robben in den Strafraum der Spanier ein und konnte von Rami lediglich mit einem Foul gestoppt werden. Der bereits verwarnte Valencia-Verteidiger flog mit Gelb-Rot vom Platz, und der Champions-League-Finalist der Vorsaison bekam einen Elfmeter, den allerdings der eingewechselte Mandzukic vergab. Eine weitere halbe Minute mussten die Bajuwaren zittern, dann pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. Und perfekt war der Auftaktsieg.

Senthuran Sivananda

Figo ist für England so wichtig wie Beckham.

— Mark ,,Lawro" Lawrenson, BBC-Experte.