Champions League 2012/2013 - Gruppenphase - Di., 20.11.2012 - 20:45 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Bayern im Achtelfinale

Sein Ausgleich brachte Bayern weiter: Thomas Müller

Sein Ausgleich brachte Bayern weiter: Thomas Müller

Sein Ausgleich brachte Bayern weiter: Thomas Müller

Mit einem 1:1-Unentschieden beim FC Valencia erreichte Bayern München schon vor dem letzten Gruppenspieltag das Achtelfinale der Champions League. Allerdings wäre für den deutschen Rekordmeister mehr möglich gewesen. Mit einem Sieg gegen die eine knappe Stunde in Unterzahl agierenden Spanier hätten die Münchner sich sogar den Gruppensieg vorzeitig gesichert.

Möglich gemacht hatte diese Konstellation der OSC Lille mit einem Sieg im schon um 18 Uhr ausgetragenen Parallelspiel bei BATE Baryssau. Damit war der FC Valencia schon vor dem Anpfiff der Partie gegen die Bayern für das Achtelfinale qualifiziert. Die Münchner brauchten einen Punkt, um weiterzukommen. Und sie erwischten einen guten Start ins Spiel. Der Rekordmeister aus Deutschland hatte zunächst alles unter Kontrolle und ließ Ball sowie Gegner laufen. Nur der finale Pass kam nicht an. Die erste Möglichkeit der Gäste entstand im Anschluss an eine Standardsituation: Dantes Kopfball nach einer Ecke wurde von Valencia-Keeper Gualta um den Pfosten gedreht (18.). Ballsichere und taktisch disziplinierte Bayern unterbanden in der ersten halben Stunde das gefürchtete Konterspiel Valencias. Doch dann entglitt ihnen die Partie, und sie erinnerten nun mit ihrer Leistung an die schwachen Auswärtsauftritte in Baryssau (1:3) und Lille (1:0). Die Münchner verloren zu viele Bälle und luden den Gegner damit zum Kontern ein. Die Offensivspieler liefen nicht zügig genug nach hinten zurück. Nach einem langen Ball auf Soldado stiftete der spanische Goalgetter Unruhe in der Münchner Hintermannschaft. Alabas Abwehrversuch landete bei Feghouli. Der Schuss des Algeriers wurde aber dann vom bayrischen Schlussmann Neuer pariert (32.). Wenige Augenblicke später erwies jedoch Barragan seinem Team einen Bärendienst. Der bereits verwarnte Abwehrspieler holte Alaba brutal von den Beinen und flog mit glatt Rot vom Platz (33.). Die Position des Rechtsverteidigers übernahm bis zum Abpfiff der etatmäßige Rechtsaußen Feghouli.

Die Hausherren ließen sich vom Platzverweis nicht entmutigen. Die Bayern stellten zwar in Überzahl erst recht die feldüberlegene Mannschaft dar, allerdings rannten sie lange Zeit ideenlos an. Ribery war zwar nach seiner Rippenverletzung körperlich in Valencia anwesend, aber der Leistungsträger blieb meist an der gegnerischen Abwehr hängen. Die Iberer waren das gefährlichere Team. Bei fast jedem Konter wankte die bayrische Defensive. Nach einer guten Stunde tauchte Soldado alleine mit dem Ball vor dem Münchner Gehäuse auf. Der Gast hatte Glück, dass der Torjäger die Kugel auf die Tribüne drosch (62.). Danach war die starke Periode der Platzelf jedoch wieder vorbei. Die Hausherren wurden müder, die Gäste derweil nach den Einwechslungen von Shaqiri und Mandzukic (66.) durchschlagskräftiger. Lediglich fünf Zeigerumdrehungen nach ihren Einwechslungen köpfte der kroatische Angreifer eine Flanke des Schweizer Mittelfeldakteurs an den rechten Außenpfosten. Ausgerechnet in der Münchner Drangperiode fiel die überraschende Führung für die Spanier. Guardado schindete einen Freistoß gegen Dante heraus. Nach der Standardsituation kam Feghouli an den Ball, ließ zwei Gegenspieler aussteigen, und sein Schuss wurde noch entscheidend von Dante abgefälscht (77.). Bei diesem Stand hätten die Münchner nicht mehr Gruppensieger werden können und im letzten Gruppenspiel gegen BATE Baryssau einen Punkt benötigt, um zumindest das Achtelfinale zu erreichen. Daraufhin gab bei den Bayern Gomez nach einer dreimonatigen Verletzungspause sein Comeback (79.), und Trainer Heynckes stellte auf ein 4-4-2-System um. Der Rückkehrer war nur kurze Zeit später am Ausgleichstreffer beteiligt. Lahm flankte von rechts, Gomez legte die Hereingabe auf Müller ab, und dessen von Feghouli noch abgefälschter Schuss landete im Tor der Gastgeber (82.). Der Vorjahresfinalist nahm anschließend sogar den Sieg ins Visier. Ein Distanzversuch von Schweinsteiger strich am rechten Pfosten vorbei (83.). Valencia war dagegen bereits mit dem Unentschieden zufriedengestellt, verschleppte das Tempo immer wieder und rettete den einen Punkt zumindest über die Zeit.

Senthuran Sivananda

Gary Lineker, der große Nationalspieler und BBC-Starmoderator hat mal gesagt: Fußball ist ein Spiel mit 22 Leuten und über 90 Minuten und am Ende gewinnen immer die Deutschen. Gary Lineker lag noch nie so falsch!

— Dietmar ,,Didi" Wolff, ORF-Reporter der Partie England-Deutschland (2:0) bei der EM 2021