Champions League 2012/2013 - Viertelfinale - Mi., 10.04.2013 - 20:45 Uhr
0:2
HZ - 0 : 0

Bayern souverän im Halbfinale

Stellte die Weichen auf Halbfinale, wird jedoch dort im Hinspiel fehlen: Mario Mandzukic

Stellte die Weichen auf Halbfinale, wird jedoch dort im Hinspiel fehlen: Mario Mandzukic

Stellte die Weichen auf Halbfinale, wird jedoch dort im Hinspiel fehlen: Mario Mandzukic

Zum ersten Mal in der Geschichte der Champions League erreichten zwei deutsche Mannschaften das Halbfinale. Nach dem frisch abgesetzten Deutschen Meister Borussia Dortmund überstand auch der neue nationale Titelträger Bayern München das Viertelfinale. Beim 2:0-Sieg im Rückspiel bei Juventus Turin hatten die Münchner das Geschehen nach einem schwächeren Start im Griff.

Juve-Angreifer Vucinic hatte im Vorfeld des Rückspiels von "Krieg" gesprochen. Der im Vergleich zum Hinspiel neu in die Startelf genommene Montenegriner versuchte, seinen martialischen Worten Taten folgen zu lassen. Schon nach eineinhalb Minuten prüfte der Stürmer mit einem wenn auch harmlosen Schuss FCB-Schlussmann Neuer. Bei den Zweikämpfen mit Javi Martinez (11.) und van Buyten (13.) setzte Vucinic grenzwertig seinen Arm ein. Der belgische Bayern-Innenverteidiger musste nach einer guten halben Stunde mit Kopfschmerzen vom Feld (35.). Der montenegrinische Nationalspieler erhielt für keine dieser beiden Aktionen eine Verwarnung. Die dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb hatte dagegen sein bayrisches Pendant Mandzukic bereits in der siebten Minute gesehen, als Chiellini bei einem Abwehrversuch das Bein des gegnerischen Angreifers traf und sich dabei selbst verletzte, und war damit für das Halbfinal-Hinspiel gesperrt. Die Bayern taten sich in der Anfangsphase schwer, die Bälle zu behaupten, und ihre zu langen Befreiungsschläge landeten meist beim Gegner. Nach einiger Anlaufzeit bekamen sie das Geschehen zumindest in der Defensive in den Griff, auch wenn sie selbst im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit an den dominanten Auftritt aus dem Hinspiel nicht anknüpften und Juventus die dominierende Mannschaft blieb. Dem frischgebackenen Deutschen Meister gelang es, die italienische Abwehr, die auf den Außenbahnen Lücken offenbarte, mit offensiven Nadelstichen immer mal wieder zu piesacken. Nach einem Angriff über die rechte Seite klärte Bonucci gegen Mandzukic ins Toraus (9.). Obwohl Pogba als Vertreter des gelbgesperrten Turiner Sechsers Vidal immer wieder auf den rechten Flügel auswich und damit Bayerns linke Abwehrseite einige Schwierigkeiten bereitete, endeten die Angriffe der Hausherren spätestens am Münchner Strafraum. Juventus versuchte es oft vergeblich aus der Distanz und war lediglich nach Standardsituationen gefährlich. Neuer lenkte Pirlos Freistoß von der Strafraumgrenze über die Latte (23.). Nach einem weiteren Freistoß des begnadeten Mittelfeldspielers und Javi Martinez´ Querschläger im eigenen Strafraum verfehlte Quagliarellas Schuss knapp das Tor (41.). Dazwischen hatte auf der Gegenseite Alaba Juventus-Schlussmann Buffon mit einem Versuch aus dem Rückraum zu einer Parade gezwungen (39.).

Aus der Kabine kamen die Turiner noch druckvoller. Quagliarella touchierte mit seinem Schuss den linken Außenpfosten (48.). In der zweiten Halbzeit fanden die Bayern allerdings noch schneller die richtige Antwort auf Juves gute Anfangsphase. Trotz des anfänglichen Drucks des italienischen Rekordmeisters in der zweiten Halbzeit behielten die Gäste die Ruhe am Ball und sorgten für offensive Entlastung. Nach einem Konter hatte Robben Pech, dass er nur den linken Pfosten traf (57.). Sieben Minuten später gelang dem Vorjahresfinalisten die in dieser Auseinandersetzung vorentscheidende Führung. Nach Schweinsteigers Freistoß konnte Buffon Javi Martinez´ Abschluss nur abwehren, und Mandzukic staubte per Kopf ab. Nun hätte die alte Dame aus Turin schon vier Treffer erzielen müssen, um das Halbfinale der Champions League noch zu erreichen. Trotz dieser aussichtslosen Situation gaben sich die Hausherren zunächst nicht auf. Mit fortschreitender Spieldauer schwanden jedoch auch die letzten Hoffnungen bei der Platzelf. Der FC Bayern verteidigte in der Defensive souverän und war in der Schlussphase nach Kontern einem weiteren Treffer näher als Juventus dem Ausgleich. Müller setzte den Ball erst über das Tor (66.), und dann strich sein Schuss am rechten Pfosten vorbei (78.). Robben scheiterte an Buffon (87.), bevor der eingewechselte Pizarro in der ersten Minute der Nachspielzeit für den 2:0-Endstand sorgte. Nach einem Zuspiel von Schweinsteiger ließ der Peruaner mit einem Flachschuss ins lange Eck dem gegnerischen Torwart keine Abwehrmöglichkeit.

Senthuran Sivananda

Der Regen hatte auch etwas Gutes. Jetzt wachsen mir wenigstens wieder Haare.

— Udo Lattek, Trainer BVB, nach einem Wolkenbruch im Spiel gegen den FC Bayern München.