Ungefährdet, aber glanzlos: Vize-Meister Borussia Dortmund hat mit einem Arbeitssieg im DFB-Pokal das Achtelfinale erreicht. Der Bundesliga-Fünfte setzte sich beim Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig mit 2:0 (1:0) durch und durfte sich nach Problemen in der Liga und der Trennung von Trainer Lucien Favre mit einem kleinen Erfolgserlebnis in die kurze Weihnachtspause verabschieden.
Für die dominant, aber häufig zu umständlich agierenden Gäste erzielte
Mats Hummels den ersten Treffer. Der BVB-Kapitän war in der zwölften Minute mit einem Drehschuss aus kurzer Distanz nach Freistoß von
Jadon Sancho erfolgreich. Das 2:0 machte Sancho selbst (90.+3).
Schon in der ersten Halbzeit hätten die Gäste für klarere Verhältnisse sorgen können.
Julian Brandt (22.) verpasste nach einem Aussetzer von Braunschweigs Torhüter
Jasmin Fejzic ebenso einen Torerfolg wie
Jude Bellingham, der in der 35. Minute den Pfosten traf. Den meist zu mutlos agierenden Niedersachsen eröffnete sich in der 23. Minute eine Gelegenheit durch
Marcel Bär, der an
Marwin Hitz scheiterte.
Der Dortmunder Keeper ersetzte Stammtorwart
Roman Bürki und war damit eine von sieben Neubesetzungen gegenüber der 1:2-Niederlage bei Union Berlin. Der neue Trainer
Edin Terzic ließ unter anderem
Marco Reus auf der Bank, ein Wechsel indes war erzwungen: Wegen Knieproblemen fehlte Supertalent
Youssoufa Moukoko. Dafür stand
Steffen Tigges aus der Dortmunder U23, die in der Regionalliga West spielt, in der Startformation.
Tigges führte sich mit einem gefährlichen Kopfball (17.) gut ein, konnte aber Topstürmer
Erling Haaland (Muskelverletzung) erwartungsgemäß nicht vollständig ersetzen. Die Wucht des Norwegers wurde schmerzlich vermisst. Gegen Ende der ersten Halbzeit reagierte Terzic zusehends genervt auf die immer druckloser werdenden Aktionen seiner Schützlinge.
Nach dem Seitenwechsel setzten sich die Dortmunder Fahrlässigkeiten bei der Chancenverwertung fort. Erneut traf Brandt in aussichtsreicher Situation nicht das Tor (51.). Und fast wäre es fünf Minuten später zum Ausgleich gekommen: Bär traf nach einer Konterattacke die Querlatte. Terzic reagierte und schickte Reus für Brandt in der 63. Minute aufs Feld.
Immerhin: Eine Blamage wie vor 15 Jahren blieb den Dortmundern erspart. Seinerzeit verloren sie an gleicher Stelle gegen die Norddeutschen schon in der ersten Runde mit 1:2. "So etwas kann man nie ganz vergessen", sagte Michael Zorc vor dem Spiel, damals wie heute als Sportdirektor beim BVB in Amt und Würden.
(sid)