Frauen-WM 2015 - Achtelfinale - Sa., 20.06.2015 - 22:00 Uhr
4:1
HZ - 2 : 0

Bislang beste Turnierleistung

Die Abfang- und Aufbauzentrale: Lena Gößling

Die Abfang- und Aufbauzentrale: Lena Gößling

Die Abfang- und Aufbauzentrale: Lena Gößling

Der Druck war immens. Nicht nur das Weiterkommen im WM-Achtelfinale war zur Pflicht ausgerufen worden, sondern auch das Fernziel Olympiaqualifikation. Zuerst eierten die Deutschen gegen Altmeister Schweden vor dem Ziel-Tor noch etwas herum, übernahmen aber spätestens nach dem 1:0 durch Anja Mittag den Chefsessel und gaben ihn, trotz eines Gegentors und einer Großchance für die Skandinavierinnen in der Schlussphase, nicht mehr ab.

Das deutsche Pressing funktionierte allerdings bereits von Anfang an. Die Blau-Gelben kamen kaum bis zum gegnerischen 16er, unterlagen dem effektiv attackieren Block um die zentral abräumende Sechserin Goeßling in nahezu jedem entscheidenden Zweikampf. Andersherum klappte es mit zügigen Kombinationen bis zum Lindahl-Kasten bei den Neid-Mädeln anfangs schon recht gut, doch Popp, Laudehr und zweimal Leupolz versiebten die ersten Abschlüsse. Dann schnappte sich Mittag im Mittelfeld die Kugel vom Gegner, machte mit einem Sasic-Doppelmaß weitere Meter und zog aus knapp 20 Metern präzise ab. Über den rechten Innenpfosten landete der Ball zum bereits hochverdienten 1:0 im Netz der Konkurrenz (24.). Die Torschützin fiel zudem nach einem Ilestedt-Kontakt im 16er zwölf Minuten später so geschickt, dass Sasic vom Punkt auf 2:0 erhöhen durfte. Für die Schwedinnen hatte Jakobsson kurz vor der Pause noch deren einzige Großchance per Kopf, kam aber nicht unter den Ball und war zudem im Abseits.

Deutschland begann nach der Pause erneut besser, doch diesmal hielt Blau-Gelb besser dagegen, hatte seine beste Phase und verlagerte die Partie in die deutsche Hälfte. Doch nach einer Stunde dirigierte Silvia Neid ihre Elf von der Linie wieder in Richtung Offensive und provozierte Chancen für Goeßling (64., auf die Latte), Sasic/Popp (69.) und Sasic allein (71.), ehe Laudehrs Schuss von Fischer an den Pfosten abgefälscht wurde und Sasic den Abpraller per Kopf zum 3:0 nutzte (78.). Zwar fiel kurz danach das 1:3 durch Sembrandts wuchtigen Kopfstoß (82.), doch Angerer machte zwei Minuten später in einer Eins-zu-eins-Situation die aufkommende Spannung mit einer tollen Abwehr wirksam zunichte. Dank einer schrägen Bogenlampe in den rechten Giebel beendete Maroszan mit etwas Glück, viel Können und dem 4:1 jeglichen Zweifel am verdienten Sieg der überaus starken Neid-Truppe (88.).

Ulrich Merk

Das war wie ein K.o.-Schlag. Von Mike Tyson.

— Franco Foda, Lautern, über ein Gegentor.