Freundschaftsspiele 2005 - Mi., 07.09.2005 - 20:30 Uhr
4:2
HZ - 1 : 1

Wiederbelebte WM-Hoffnungen

Keine Frage, wessen Profil an dieser Stelle auftauchen musste: Drei-Tore-Mann Lukas Podolski

Keine Frage, wessen Profil an dieser Stelle auftauchen musste: Drei-Tore-Mann Lukas Podolski

Keine Frage, wessen Profil an dieser Stelle auftauchen musste: Drei-Tore-Mann Lukas Podolski

Hinten die "Null" zu halten, war der deutschen Elf wieder einmal nicht möglich. Immerhin zeigte die Mannschaft, wenngleich Südafrika kein hochkarätiger Gegenpart war, zeitweilig ein druckvolles und vor allem erfolgreiches Offensivspiel, mit einem trefflichen Lukas Podolski in der Hauptrolle.

Mit einer gegenüber der Slowakei-Pleite signifikant umgestellten Anfangsformation trachtete die deutsche Auswahl danach, den in den beiden letzten Spielen schmerzlich vermissten Tempo-Fußball wieder zu Beleben. Als neue Abwehralternativen rückten der Kölner Lukas Sinkiewicz neben Mertesacker in die Innenverteidigung, während auf der linken Außenposition der Mönchengladbacher Marcell Jansen von Beginn an zum Einsatz kam. Podolski und Schweinsteiger erlebten den Anpfiff ebenso auf dem Platz, wie Tim Borowski, der im Weserstadion ein Heimspiel hatte. Mit erkennbarem Bemühen, aber zunächst ohne große Szenen übte sich das DFB-Team an der Spielgestaltung. Ein Schuss von Podolski, pariert vom südafrikanischen Schlussmann Hans Vonk, verhieß erstmals Torgefahr (7.). Und fünf Minuten später hatte die Klinsmann-Elf ihr Ziel eines frühen Treffers erreicht: Kloses Steilpass fand Podolski, der abgeklärt zum 1:0 vollendete. Die sich anbahnende klare Überlegenheit der Gastgeber wurde jäh unterbrochen, als ein Foul Mertesackers an Zuma zum Strafstoß für Südafrika führte, den der Routinier Shaun Bartlett mit etwas Glück - Lehmann war noch dran - zum Ausgleich nutzte (26.). Dieser Gegentreffer beeindruckte die Deutschen sichtlich, der Spielfluss stockte. Südafrika setzte sich nun besser in Szene, errang ausgeglichene Spielanteile. Im Herausarbeiten von Torchancen blieben die Gäste aber bis zum Pausenpfiff ebenso erfolglos, wie die Hausherren.

Deutschland eröffnete gleichermaßen schwungvoll wie erfolgreich den zweiten Spielabschnitt. Podolski setzte Borowski gut in Szene und der Bremer Mittelfeldspieler markierte souverän den 2:1-Führungstreffer (47.). Nur eine Minute später war Podolski erneut nicht zu bremsen. Nachdem er sich das Leder am Strafraumeck selbst erkämpft hatte, lief der Kölner ein paar Schritte mit dem Ball und drosch ihn zum 3:1 ins lange Eck. Die ereignisreiche Phase nach Wiederanpfiff spielte sich jedoch nicht nur vor dem Tor der Südafrikaner ab, wie Bundestrainer Klinsmann leidvoll mit ansehen musste. Mit einer schönen Ballstafette spielten sich die Männer vom Kap der Guten Hoffnung an den Strafraum der Deutschen vor. Den ersten Schuss des eingewechselten McCarthy konnte Lehmann noch parieren, beim Nachschuss des 27-jährigen Stürmers war er jedoch machtlos (50.). Immerhin brauchten die Deutschen diesmal nicht allzu lang, um diesen erneuten Gegentreffer zu verdauen. Nach Zusammenspiel mit Schweinsteiger haute Podolski das Spielgerät aus 16 Metern zum 4:2-Endstand in die Maschen. Dieser Treffer verlieh der DFB-Auswahl die nötige Sicherheit, bis zum Schlusspfiff brannte nichts mehr an. Die Rückschläge in der WM-Vorbereitung gegen die Niederlande (nicht auf das Ergebnis, sondern die Spielweise bezogen) und die Slowakei konnten relativiert werden.

Als ich von Frankfurt nach Berlin gewechselt bin, habe ich Sergej Kirjakow kennengelernt. Das war ein Erlebnis. Sergej Kirjakow hat dem Zeugwart mal vor einem Spiel 250.000 Mark in die Hand gedrückt und gesagt: Pass mal kurz drauf auf.

— Ansgar Brinkmann über seinen Ex-Mitspieler Sergej Kirjakow.