Freundschaftsspiele 2008 - Mi., 06.02.2008 - 20:35 Uhr
0:3
HZ - 0 : 0

Grottig bis effektiv

Sein 1:0 bedeutete die Wende: Thomas Hitzlsperger

Sein 1:0 bedeutete die Wende: Thomas Hitzlsperger

Sein 1:0 bedeutete die Wende: Thomas Hitzlsperger

Bundestrainer Jogi Löw hatte die Partie im Vorfeld zum "reinen Freundschaftsspiel" herab gestuft, was seine Spieler bis zur 53. Minute auch in vollem Umfang beherzigten und nur sporadisch auf die ambitionierten Angriffe des EM-Veranstalters antworteten. Nachdem Österreich sein Pulver verschossen und Hitzlsperger zur Führung getroffen hatte, wurde zumindest ein standesgemäßes Resultat eingefahren. Mehr aber auch nicht.

Während sich die Deutschen auf holpriges Ballgeschiebe konzentrierten, versuchten die Österreicher mit Einsatz und schnellen Kombinationen, dem hohen Favoriten Breschen in die Defensive zu schlagen, denn vor allem Rechtsverteidiger und Debütant Westermann zeigte Nerven und ließ sich mehrfach ausmanövrieren. Da Abwehrchef Mertesacker jedoch die Löcher zu stopfen wusste, verpufften die ersten Versuche der Alpenkicker. Ein Kopfball von Ballack nach einer Schneider-Freistoß-Flanke (15., knapp übers Tor) und ein Hitzlsperger-Distanzschuss (17., eine Beute für Torwart Manninger) deuteten zwar Antworten der Deutschen an, blieben aber auch im ersten Durchgang die einzigen Gefahr herauf beschwörenden Gesten des Favoriten. Denn die Hickersberger-Truppe bewegte sich weiterhin wesentlich zielgerichteter und überrannte ihren Gegner danach in schöner Regelmäßigkeit. Als Tormann Lehmann völlig unnötig weit aus dem Kasten heraus lief und ausgespielt wurde, Mertesacker ausbügeln musste, schwamm die DFB-Abwehr minutenlang beträchtlich. Vor allem Lehmann zeigte große Unsicherheiten, ließ kurz hintereinander Kopfbälle von Pogatetz und Harnik zu, die nur knapp ihr Ziel verfehlten (22.-24.). Auch nach einer halben Stunde, als Fuchs gegen Lehmann den Kürzeren zog, lag das 1:0 für den Gastgeber in der Luft, während sich die Deutschen in der Vorwärtsbewegung wie Anfänger verhielten. Schlechte Flanken, ungenaue Abspiele, Stockfehler, wenig Bewegung - die ganze Palette unpässlicher Versuche wurde durchexerziert. Sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff entkam der WM-Dritte dann noch ein weiteres Mal dem Rückstand, denn Linz lenkte ein Fuchs-Flanke nur knapp am rechten Pfosten von Lehmanns Gehäuse vorbei.

Auch zwei Minuten nach dem Beginn der zweiten Hälfte lag die Führung der Österreicher in der Luft. Lehmann hatte jedoch Glück, dass ein Ivanschitz-Schuss zu zentral anlandete. Völlig überraschend lag dann in der 53. Minute die Kugel im Tor der geplätteten Gastgeber. Hitzelsperger war ein Abpraller der Austria-Abwehr vor die Füße gefallen und der Stuttgarter zog den Ball flach und stramm aufs Tor. Unhaltbar für Manninger schlug die Kugel im rechten unteren Eck ein. Als dann im Gegenzug Lehmann erneut patzte, einen Harnik-Schuss abprallen ließ, verfehlte Linz im Nachschuss das Tor.Nun stieg die Fehlerquote bei den Hausherren immens an, während die Deutschen etwas sicherer kombinierten. Als Ballack in der 63. Minute über links in den 16er eindrang und Klose optimal im Zentrum bediente, klingelte es erneut im Kasten von Manninger. Das Austria-Team suchte zwar weiterhin den Torerfolg, doch nur zwei Halbchancen sorgten für etwas Unruhe vor dem Gehäuse von Lehmann. Inzwischen waren u.a. Podolski und Gomez eingewechselt worden, die sich dann beim 3:0 auszeichnen durften. Podolskis Maßflanke nickte der VfB-Stürmer ins Netz, wobei Schlussmann Manninger ins Leere griff (80.). Damit war der letzte Wille der Gastgeber gebrochen und die Deutschen schaukelten den ruhmlosen Sieg über die Restzeit.

Ulrich Merk

Hopfen und Walz - Gott erhalt's!

— Felix Magath mit einer poetischen Kritik an Schiedsrichter Walz aus Waiblingen, nach dem Spiel Gladbach - HSV (4:0) und einer fragwürdigen Elfmeter-Entscheidung.