Freundschaftsspiele 2012 - Mi., 29.02.2012 - 20:45 Uhr
1:2
HZ - 0 : 1

Einen schlechten Tag erwischt

Sorgte für den Ehrentreffer: Cacau

Sorgte für den Ehrentreffer: Cacau

Sorgte für den Ehrentreffer: Cacau

Mit einer Heimniederlage gegen Frankreich startete die deutsche Nationalmannschaft ins EM-Jahr. Die DFB-Elf zeigte gegen die Equipe Tricolore zwar eine durchwachsene Vorstellung, aber trat auch nicht in Bestbesetzung an.

Denn die Leistungsträger Lahm, Mertesacker, Podolski und Schweinsteiger fielen aus. Stattdessen erhielten Spieler aus der zweiten Reihe wie Aogo oder Reus eine Chance von Anfang an. Zudem durfte anstelle von Neuer der etatmäßige Ersatzkeeper Wiese in seinem „Wohnzimmer“ Weserstadion im Tor stehen. Die Leistung der deutschen Nationalmannschaft war zumindest in der ersten Halbzeit in Ordnung. Der WM-Dritte zeigte in der Anfangsphase gegen die kompakte französische Abwehr ein paar schöne Kombinationen, wenn auch der letzte Pass nicht ankam. Die auf Konter lauernden Franzosen waren dagegen effektiver und gingen mit ihrer zweiten Chance gleich in Führung. Nachdem im Anschluss an eine Ecke Wiese Cabayes Kopfball pariert hatte (15.), führte sechs Minuten später ein schneller Gegenangriff zum ersten Tor der Equipe Tricolore. Dabei sahen Badstuber (rückte unnötig aus der Abwehr vor) und ausgerechnet Linksverteidiger Aogo, der sich mit dem Dortmunder Schmelzer ein Duell um die Stelle des Lahm-Vertreters im EM-Kader lieferte, nicht besonders glücklich aus. Valbuena überlief den Hamburger auf dem rechten Flügel und passte in die Mitte zum unbewachten Stoßstürmer Giroud. Und der Vertreter des verletzten Real-Madrid-Profis Benzema musste nur noch einschieben. Die Löw-Schützlinge brauchten ein paar Minuten, um den Rückstand zu verdauen, aber wurden gegen Ende der ersten Halbzeit druckvoller und auch durchschlagskräftiger. Alleine Klose, der diesmal die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen durfte, hatte vor dem Pausenpfiff dreimal den Ausgleich auf dem Fuß (32., 33., 41.). Zudem traf ein Kopfball von Badstuber den Pfosten (34.) und strich in der Nachspielzeit ein Distanzversuch von Özil am Tor vorbei. Noch vor dem Ende der ersten Halbzeit nahm Bundestrainer Löw den ersten Wechsel vor - allerdings unfreiwillig. Schürrle zog sich nach einem Ellbogenschlag von Debuchy eine Nasenverletzung zu (38.) und musste gegen Müller ausgetauscht werden.

Bei den Franzosen blieb zur zweiten Halbzeit der unauffällige Münchner Bundesliga-Legionär Ribery mit einem Pferdekuss in der Kabine. Nach der Pause konnten die Deutschen nicht mehr an die Drangperiode vor dem Seitenwechsel anknüpfen. Sie verloren zu schnell die Bälle und genauso die Zweikämpfe. Die Equipe Tricolore kontrollierte nun das Geschehen und war dem zweiten Treffer deutlicher näher als die DFB-Elf dem Ausgleich. In der 63. Minute hatten die Löw-Schützlinge noch Glück. Ein Ballverlust von Müller leitete einen gegnerischen Konter ein, Valbuena tauchte alleine vor dem deutschen Gehäuse auf, aber zielte am Tor vorbei. Sechs Minuten später fiel jedoch das inzwischen verdiente 2:0 für Frankreich. Nach einer Debuchy-Flanke von rechts bekam es Höwedes in der Mitte gleich mit zwei Gegenspielern (Giroud und Malouda) zu tun. Der Schalker Verteidiger konnte Giroud am Abschluss hindern, allerdings nicht Malouda, der die Kugel ins Netz stocherte. Danach war der Rekordeuropameister zwar um Ergebniskosmetik bemüht, jedoch waren seine Angriffsversuche von Hektik geprägt. Während ein weiterer Treffer für die Gäste aus Frankreich durch Saha wegen Abseits zu Recht nicht gegeben wurde (82.), fiel auf der Gegenseite in der Nachspielzeit eher unerwartet das Anschlusstor. Nach einem scharfen Pass von Müller drückte der eingewechselte Cacau das Spielgerät über die Linie. Zu mehr reichte es allerdings nicht mehr.

Senthuran Sivananda

Beide haben den Sieg nicht verdient, aber beide haben es letztlich nicht verdient, zu verlieren.

— Alfred Tatar, Sky Austria, über das Wiener Derby.