Freundschaftsspiele 2012 - Di., 06.09.2011 - 20:45 Uhr
2:2
HZ - 0 : 0

Szczesny setzte Glanzpunkte

Wojciech Szczesny und Glowacki (verdeckt) vereitelten Kloses Möglichkeit (Foto: Imago)

Wojciech Szczesny und Glowacki (verdeckt) vereitelten Kloses Möglichkeit (Foto: Imago)

Wojciech Szczesny und Glowacki (verdeckt) vereitelten Kloses Möglichkeit (Foto: Imago)

Die Länderspielpremiere der PGE Arena wäre fast mit Polens erstem Sieg gegen Deutschland gekrönt worden, doch Cacaus in letzter Sekunde erzielter Ausgleichstreffer brachte das unterm Strich gerechtfertigte Remis.

Joachim Löws Reaktion beim 2:2-Ausgleichstreffer, erzielt in der letzten Sekunde der vierminütigen Nachspielzeit, verriet die Freude des Bundestrainers, das Feld nicht als Verlierer verlassen zu müssen. Entspannt bilanzierte Löw anschließend das erneut im 4-1-4-1-System vorgetragene Spiel seiner Schützlinge, das gegen die konterstarken Polen nicht immer rund lief: „Es sind Lernprozesse, es muss ja in den Testspielen nicht alles funktionieren“. Zunächst jedoch funktionierte Einiges - abgesehen von der Chancenverwertung. In den ersten zehn Minuten beherrschte die DFB-Auswahl die Szenerie und wirbelte die Abwehr des künftigen EM-Gastgebers durcheinander. Klose (5.), Rolfes (6., per Hacke) und Lahm (9.) peilten das polnische Tor nicht ungefährlich an, doch jedes Mal vereitelte Wojciech Szczesny den Einschlag. Polens Keeper, der mit dem FC Arsenal in der Premier League zuletzt acht Gegentore kassierte, sorgte mit weiteren starken Paraden dafür, dass seine Elf nicht in Rückstand geriet. Großartig seine Reaktionen in der 42. Minute, als er zuerst Podolskis satten Linksschuss stoppte und bei Kloses unmittelbar folgendem Nachschuss die Fäuste blitzschnell wieder hochriss. Einseitig war die Chancenverteilung zu diesem Zeitpunkt indes keineswegs mehr, denn eine offen dargelegte Schwäche der Deutschen hatte den Gastgebern zu drei hochkarätigen Möglichkeiten verholfen: Bei schnellen Gegenstößen wurden Mittelfeld und Abwehr der DFB-Auswahl mehrmals ausplatziert, und Wiese musste in Eins-gegen-eins-Duellen rettend eingreifen. Der 0:0-Pausenstand war angesichts der zahlreichen guten Chancen beiderseits verblüffend.

Der für Klose eingewechselte Cacau setzte DFB-seitig die Verschwendung guter Gelegenheiten fort, als er den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei schickte (52.). Polens erste Chance nach Wiederanpfiff jedoch saß. „Kuba“ Blaszczykowski durfte unbedrängt das Mittelfeld überbrücken, passte an den Sechzehner auf Dudka, der nach einem Kontakt mit Wiese zu Boden ging. Schiedsrichter Orsato schenkte dieser Aktion jedoch keine Bedeutung, da der Ball zu Lewandowski, der zum 1:0 vollstreckte (55.), weiterlief. Es war sogar ein 2:0 der Gastgeber möglich, doch Wiese parierte „Kubas“ harten Schuss aus der 62. Minute. Der „Rote Faden“ im Spiel der Deutschen fehlte, wenngleich der Eindruck einer technischen Überlegenheit blieb. Das Team von Franciszek Smuda wirkte in seinen Aktionen konzentrierter. Mit der Hereinnahme Thomas Müllers wurden die Deutschen wieder zwingender, der Weg in die Spitze wurde schneller gesucht. Nicht von ungefähr war es der Münchner, der einen berechtigten Elfer herausholte. Glowacki, der später noch vom Platz gestellt wurde (Gelb-Rot), stieg rüde von der Seite ein. Cool, flach ins rechte Eck, markierte Kroos mit dem Strafstoß seinen ersten Nationalmannschaftstreffer (68.). Fragwürdiger war schon die Verhängung des Elfers für Polen. Wiese erwischte gewiss den Ball, da Brozek jedoch zu Boden ging, ertönte abermals der Pfiff des Schiris zum Penalty. „Kuba“ machte es genauso wie zuvor Kroos auf der anderen Seite: flach ins rechte Eck. Wiese hatte sich die linke Seite ausgesucht (90.). Der Jubel auf den Rängen der PGE Arena war groß, der erste Sieg Polens über Deutschland zum Greifen nahe. Mit dem letzten Angriff dann der dem Spielverlauf gerecht werdende Ausgleich. Schürrle, dessen klasse Schuss aus der 76. Minute von Szczesny an den Querbalken gelenkt wurde, gab raus zum rechts am polnischen Sechzehner wartenden Müller. Der zog zur Torauslinie, flankte scharf ins Zentrum und Cacau hielt den Fuß hin: 2:2 (90. + 4).

André Schulin

Ich wiege bei 1,85 Metern 85 Kilo. Mein Body-Mass-Index ist optimal.

— Sascha Mölders, ehemals 1860 München, in einem SPORT BILD-Interview zu seinem Gewicht.