Trotz Auflösung: Mitglieder von "Inferno Cottbus" offenbar noch sehr aktiv

von Jean-Pascal Ostermeier | sid14:20 Uhr | 30.01.2019
Frühere Mitglieder von "Inferno Cottbus" treiben knapp zwei Jahre nach Auflösung der berüchtigten Ultragruppierung beim Fußball-Drittligisten Energie Cottbus offenbar noch immer ihr Unwesen. Nach Recherchen des RBB soll es zu Einschüchterungsmaßnahmen und Gewaltandrohungen der Rechtsextremisten gegenüber anderen Fangruppen gekommen sein. Dies gehe aus Berichten von Informanten hervor.


Auch auf verschiedenen Fanseiten im Internet sollen die Rechtsextremen laut RBB-Recherchen mittlerweile vollen Zugriff haben und darüber unter anderem ihre T-Shirts verkaufen und ihre Ideologie verbreiten. Im Mai 2017 hatte sich die Gruppe "Inferno Cottbus" wegen eines drohenden Vereinsverbots durch das brandenburgische Innenministerium offiziell aufgelöst.

"Die Netzwerke und die Personen verschwinden nicht. Statt einer Auflösung geht es vielmehr darum, der Strafverfolgung zu entgehen oder zuvorzukommen, die Netzwerke informeller zu gestalten und eigentlich dasselbe weiter zu tun", sagte Fanforscher Robert Claus dem RBB: "Inferno Cottbus übt massiven Druck auf den Rest der Fanszene aus. Das heißt, Fans, die sich gegen Rechtsextremismus und gegen Gewalt engagieren, werden massiv eingeschüchtert. Das passiert teilweise durch Hausbesuche, durch Kneipengespräche, wo Gewalt angedroht wird, aber auch durch ganz reale Angriffe auf andere Fangruppen."



Der Klub Energie Cottbus verwies in einer Stellungnahme gegenüber dem RBB auf die eigene Distanzierung von "Rechtsextremismus, Fremdenhass und Gewalt".

(sid)

Für mich als Aufsichtsratsvorsitzender des Bundesliga-Klubs Werder Bremen ist eine Welt zusammengebrochen. Hier wird der Fußball mit Füßen getreten.

— Franz Böhmert