Es war alles angerichtet für den FC Bayern, doch das "Finale dahoam" am 19. Mai 2012 wurde zum "Drama dahoam". "Grausam. Es ist Wahnsinn. Dreimal hatten wir die Chance, das Spiel für uns zu entscheiden. Wir hatten es eigentlich immer unter Kontrolle. Chelsea hat doch keine Torchance gehabt", sagte ein fassungsloser Uli Hoeneß nach dem 3:4 im Elfmeterschießen der Münchner im Endspiel der Champions League gegen den FC Chelsea mit Tränen in den Augen.
Untröstlich beim Rekordmeister war vor allem
Bastian Schweinsteiger, der den letzten Bayern-Elfmeter an den Pfosten gesetzt hatte. Als
Didier Drogba anschließend traf, blieb die Bayern-Welt kurz stehen. "Ich habe in diesen Momenten, nach dieser großen Enttäuschung, nichts mehr um mich herum wahrgenommen. Ich war verzweifelt, enttäuscht, wie paralysiert", sagte Schweinsteiger mit leerem Blick.
Dabei hatten die klar überlegenen Münchner in der heimischen Allianz Arena schon bis zur späten Führung durch
Thomas Müller (83.) viele Chancen zur Entscheidung gehabt. Doch die Blues schlugen zum Entsetzen der Bayern eiskalt zurück: Nach dem ersten Eckball glückte Drogba (88.) der späte Ausgleich. Zu allem Überfluss vergab
Arjen Robben in der Verlängerung noch einen Strafstoß (95.). Im Elfmeterschießen versagten neben Schweinsteiger noch
Ivica Olic die Nerven - und München weinte.
31Bastian Schweinsteiger
•Mittelfeld•Deutschland
Zum Profil
Person
Alter
39
Größe
1,83
Gewicht
79
Fuß
R
ø-Note
2.91
Saison 2011/2012
Bundesliga
Spiele
22
Tore
3
Vorlagen
3
10Arjen Robben
•Mittelfeld•Niederlande
Zum Profil
Person
Alter
40
Größe
1,80
Gewicht
80
Fuß
L
ø-Note
3.16
Saison 2011/2012
Bundesliga
Spiele
24
Tore
12
Vorlagen
6
15Didier Drogba
•Angriff•Elfenbeinküste
Zum Profil
Person
Alter
46
Größe
1,89
Gewicht
91
Fuß
B
Saison 2011/2012
Premier League
Spiele
24
Tore
5
Vorlagen
-
25Thomas Müller
•Angriff•Deutschland
Zum Profil
Person
Alter
34
Größe
1,85
Gewicht
76
Fuß
R
ø-Note
3.26
Saison 2011/2012
Bundesliga
Spiele
34
Tore
7
Vorlagen
10
Nach dem Drama gab es durchaus kritische Anmerkungen - vom damaligen Präsidenten Hoeneß etwa. "Vielleicht müssen wir uns fragen, warum es so passiert ist, ob das die Spieler sind, die das erzwingen. Ob wir davon genug haben. Ich habe heute keinen Jens Jeremies gesehen, der schon beim Einlaufen den Gegner in die Waden beißt. Wir können nicht sagen, alles ist in Ordnung, wenn wir dreimal Zweiter sind. Ich bin nicht derjenige, der das so hinnimmt", sagte Hoeneß in aller Deutlichkeit.
Worte, die offenbar auch Schweinsteiger und seine Kollegen verinnerlichten. Ein Jahr später gelang mit Trainer
Jupp Heynckes das historische Triple mit dem Final-Triumph in der Königsklasse gegen Dortmund.
(sid)