Corona-Krise: Englische Fußball-Profis kürzen Gehälter nicht

von Marcel Breuer | dpa10:33 Uhr | 03.04.2020
Die Trophäe der englischen Fußball Premier League: Derzeit steht auch auf der Insel der Fußball still. Foto: Martin Rickett/PA Wire/dpa
Anders als in Deutschland, Spanien und Italien haben sich die englischen Fußball-Profis in der Corona-Krise immer noch nicht zu Gehaltskürzungen bekannt.

«Wir sind uns der öffentlichen Meinung bewusst, dass die Spieler die Gehälter von nicht spielenden Mitarbeitern zahlen sollten», teilte die Spielergewerkschaft PFA mit. «Unsere derzeitige Position ist jedoch, dass Vereine - wenn sie es sich leisten können, ihre Spieler und Mitarbeiter zu bezahlen - dies tun sollten.» Am Donnerstagabend waren Gespräche mit der Premier League über dieses Thema ergebnislos beendet worden.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hatte die Premier-League-Spieler aufgefordert, Gehaltskürzungen zuzustimmen. In der Bundesliga sowie in Spanien und Italien verzichten viele Spieler auf Teile ihres Gehaltes, damit Club-Mitarbeiter in der fußballfreien Zeit weiter bezahlt werden können und nicht ihren Job verlieren.


Zuvor war bekannt geworden, dass die 550 Mitarbeiter des Champions-League-Vorjahresfinalisten Tottenham Hotspur im April und Mai auf 20 Prozent ihres Gehalts verzichten müssen. Derweil haben die Trainer Eddie Howe vom AFC Bournemouth und Graham Potter von Brighton & Hove Albion beschlossen, freiwillig auf Teile ihres Gehalts zu verzichten.

Das Thema sollte am Freitag von den 20 Premier-League-Clubs diskutiert werden. Nach Informationen des britischen Senders Sky Sport News gibt es den Vorschlag, dass Spieler vorerst auf bis zu 25 Prozent ihres Gehalts verzichten. Das Geld könnten sie komplett oder teilweise erstattet bekommen, wenn die Premier League vor Publikum oder hinter verschlossenen Türen fortgesetzt wird. Der Spielbetrieb in England ist vorerst bis zum 30. April unterbrochen.

Die angeschlagenen Ulmer Spieler sind schneller gehumpelt als meine gelaufen sind.

— Hermann Gerland