Manchester United: Sir Alex Ferguson wird 80 – Seine Sprüche, seine Rekorde

von Carsten Germann11:00 Uhr | 31.12.2021

Happy Birthday, Sir Alexander Chapman Ferguson! Der legendäre Coach von Manchester United und dem FC Aberdeen wird am 31. Dezember 2021 runde 80 Jahre alt. Fussballdaten.de präsentiert seine besten Sprüche und seine Bestmarken aus 35 Jahren als Trainer.



„Er ist ein Despot, ein Prolet“, sagt Reporter-Legende Fritz von Thurn und Taxis 2007 in einer premiere-Dokumentation zu Bayer Leverkusens Run ins Champions-League-Halbfinale 2002 mit dem Halbfinal-Duell gegen Manchester United über Ferguson, „aber er ist immer gut vorbereitet.“

In diesem Fall wohl eher nicht. „Did I say Kaiserslautern again?“, fragte Ferguson in der Pressekonferenz in Leverkusen fast entschuldigend. Ja, hatte er! Er hatte den Bayer-Klub mit dem 1. FC Kaiserslautern verwechselt… Ansonsten galten Journalisten nicht unbedingt als die besten Ferguson-Freunde. Die Frage des Daily-Mirror-Sportchefs, wie denn sein Verhältnis zu dem Boulevardblatt ,,zu normalisieren" wäre, beantwortete er so: ,,Indem Sie sich ins Knie ficken und sterben!"

Von wegen „Mit Kindern gewinnst du nichts!“ – Triple-Sieger 1998/99

Seinen größten Erfolg als Trainer von Manchester United feierte „Fergie“, der knorrige Schotte aus Glasgow, in der Saison 1998/99 mit dem Gewinn von englischer Meisterschaft, FA Cup und Champions League. Im Finale gegen den FC Bayern München (2:1) in Barcelona spielten einige Mitglieder der von Ferguson entdeckten „Klasse von 1992“. Eigene Talente wie Ryan Giggs, Paul Scholes, Gary Neville und ein gewisser David Joseph Beckham, die eine Ära prägen sollten. Ferguson musste sich über seine Eigengewächse einst von Alan Hansen sagen lassen: „Mit Kindern gewinnst du nichts!“ Ferguson und sein Team traten den beeindruckenden Gegenbeweis an…



Um seine Schützlinge wie den allgegenwärtigen David Beckham musste sich Ferguson mitunter auch Sorgen machen. „Für mich gibt es nichts Schlimmeres“, philosophierte der Sir einmal über den Freund der königlichen Familie einmal, „als morgens die Zeitung aufzuschlagen und zu sehen: Oh Gott, wo ist er denn jetzt schon wieder?“

Aber auch gegnerische Spieler waren vor Alexander Fergusons verbalen Spitzen selten sicher. „Man könnte glauben, er sei im Abseits geboren“, https://www.fussballdaten.de/sprueche/neueste/1039/ sagte der United-Coach über Juventus-Stürmer Filippo Inzaghi vor dem CL-Halbfinale 1999. Und über den englischen Nationalspieler Dennis Wise wusste er eine besondere Weisheit: „Er könnte in einem leeren Haus Streit anfangen.“ 

49 Titel in 35 Trainer-Jahren

Über sich selbst sagte er einmal warnend: „Sie sollten nicht versuchen, in das Gehirn eines Verrückten zu schauen.“ Ferguson, der Fußball-Verrückte. Er trainierte Manchester United zwischen 1986 und 2013 und setzte Rekorde für die Ewigkeit.



  • ·        Seine Amtszeit bei Manchester United war mit 26 Jahren und 236 Tagen die längste im englischen Nachkriegsfußball
  • ·        524 Siege in der Premier League sind absoluter Rekord
  • ·        Sein von ihm selbst bestimmter Nachfolger David Moyes („The Chosen One“) müsste als der Trainer mit den aktuell meisten PL-Siegen bis 2029/2030 arbeiten, um ihn einzuholen – unwahrscheinlich!
  • ·        In der Champions League schickt sich aber ein Coach an, Fergusons Rekord-Marke von 102 Siegen als Trainer zu egalisieren: Carlo Ancelotti (Real Madrid) gewann mit mehreren Klubs bereits 95 Spiele in der „Königsklasse“, Fergusons Freund Pep Guardiola (Drei Vereine) 90
  • ·        Von November 2008 bis Februar 2009 blieben Manchester United und Ferguson 14 Spiele lang in der Premier League ohne Gegentor – bis heute ein einsamer Rekord
  • ·        97 Gegner spielte Ferguson als Trainer (der 1. FC Kaiserslautern war übrigens nicht dabei…)
  • ·        Nur gegen vier Klubs hat er eine Negativ-Bilanz: Borussia Dortmund (zwei Spiele, zwei Niederlagen), Bayern München (neun Spiele / zwei Siege), den FC Barcelona (neun Spiele / drei Siege) und Real Madrid (sechs Spiele / ein Sieg)
  • ·       In seiner einmaligen Trainer-Karriere holte Ferguson 49 Titel, darunter den Europapokalsieg der Cupgewinner mit dem FC Aberdeen 1983 (in Göteborg gegen Real Madrid / 2:1 n. V.) – den bis heute letzten Europacuperfolg einer schottischen Mannschaft


Inzwischen hat sich der Sir, der immer noch als Ehrengast in Old Trafford zu sehen ist, weitgehend zurückgezogen. Zu seinen Zukunftsplänen sagte er: „Ich bin ein verdammt talentierter Kerl, vielleicht fange ich an zu malen, oder sowas.“ Auf dieses Kunstwerk wartet die Fußballwelt noch… Es wird sicher ein echter Ferguson. 



Der Druck vor uns wird größer mit jedem Punkt, den wir holen.

— Martin Schmidt, Sportdirektor bei Mainz 05, über die Situation im Bundesliga-Abstiegskampf.