Köln ohne Fortuna

von Günther Jakobsen11:29 Uhr | 15.07.2005
Ein Traditionsverein, jahrzehntelang in der Zweiten Liga beheimatet, musste angesichts eines zu hohen Schuldenberges endgültig kapitulieren: Fortuna Köln, die "zweite Kraft" in der Domstadt, existiert nicht mehr.

In der Oberliga Nordrhein (Saison 2004/05, das Team wurde in der Winterpause zurückgezogen) endete die Geschichte des 1948 gegründeten, einstigen Bundesligisten Fortuna Köln, nachdem die notwendigen finanziellen Mittel zur Abwendung der Insolvenz nicht aufgebracht werden konnten. Die größten Erfolge des "kleineren" Kölner Vereins, der lokal hinter dem FC stets die zweite Geige spielte, waren die Bundesligazugehörigkeit in der Saison 1973/74, sowie das Erreichen des DFB-Pokalfinales 1983, das - ausgerechnet - gegen die Geißböcke mit 0:1 verloren ging. In der Zweiten Liga war die Fortuna zu Hause, und mit 26-jähriger Klassenzugehörigkeit am Stück Rekordhalter.

Von 1967 bis 2001 wurde der Klub von Präsident Jean Löring (verstarb im März 2005), im Volksmund "de Schäng" genannt, geführt. Dem "letzten Patriarch des deutschen Fußballs", wie der von Löring als Trainer geschasste Toni Schumacher meinte. Löring kommentierte die Entlassung Schumachers mit den Worten: "Ich als Verein musste reagieren". Wie die nunmehr vereinslosen Ex-Fortuna-Mitglieder nach der Insolvenz reagieren ist noch offen. Eine Neugründung unter anderem Namen ist nicht ausgeschlossen.


Das Einzige, was live und ehrlich ist, das ist der Fußball. Und nicht der andere Mist.

— Fußball-Idol Paul Breitner zu seinem 70. Geburtstag, über Fußball im TV.