Rote Zahlen – Diese deutschen Profi-Klubs gingen in die Insolvenz

von Carsten Germann12:00 Uhr | 02.02.2022

Aus! Drittligist Türkgücü München hat am Montag Insolvenz angemeldet – und wird voraussichtlich mit einem Abzug von neun Punkten belegt. Die Münchner, die bei ihrem Aufstieg in den Profifußball 2020 als Hoffnungsträger galten, sind nicht der erste Verein, den dieses Schicksal ereilt. Fussballdaten.de hat eine Auswahl an prominenten insolventen Klubs der letzten 20 Jahre.



2002 erwischte es den Verein, der ein Jahr später für das dramatischste Zweitliga-Finale aller Zeiten sorgte. Der SSV Reutlingen, der https://www.fussballdaten.de/2liga/2003/34/frankfurt-reutlingen/ am 25. Mai 2003 mit 3:6 in Frankfurt unterlag und mit dem sechsten Gegentor in der Nachspielzeit die Eintracht noch am FSV Mainz 05 vorbeiziehen ließ, musste nach fehlerhaften Lizenzierungsangaben zwangsabsteigen. 900.000 Euro Verbindlichkeiten drückten die Schwaben, denen auch die Verpflichtung von BVB-Boss und Jurist Dr. Reinhard Rauball nichts mehr nutzte.

2013: „Zebras“ im Tal der Tränen

Im Jahr 2013 hatten dann die „Zebras“ den Blues. Der große MSV Duisburg, Pokal-Finalist von 1998 und Gründungsmitglied der Bundesliga von 1963, musste nach einem Defizit von drei Millionen Euro nach 23 Jahren im Profifußball in die 3. Liga gehen. Rund um die Duisburger Arena trauerten die Fans um ihren MSV. Alle Solidaritätsaktionen halfen nicht.



In der 3. Liga rollt die Pleite-Welle schon seit vielen Jahren

17,8 Millionen Euro Schulden hatte Kickers Offenbach angehäuft – der DFB-Pokalsieger von 1970 musste im Juli 2013 Insolvenz anmelden. Mit dem Lizenz-Entzug und dem Abstieg in die Regionalliga Südwest, wo die Hessen bis heute spielen, rettete Offenbach ungewollt den sportlich abgestiegenen Rivalen SV Darmstadt 98 vor dem Sturz in Liga vier. Für die „Lilien“ war es der Beginn eines unglaublichen Fußballmärchens. Darmstadt stieg 2014 in die 2. und 2015 in die erste Bundesliga auf.



Alemannia Aachen war nur ein halbes Jahr nach dem bitteren Gang in die 3. Liga pleite. Der deutsche Vizemeister von 1969 stellte nach Verbindlichkeiten von mehr als zwei Millionen Euro im November 2012 einen Insolvenzantrag – und spielt bis heute in der Regionalliga West. 



Heute werde ich keinen Tee trinken, sondern höchstens einen im Tee haben.

— Felix Magath, Trainer Schalke 04, nach dem Saisonfinale 2010 bei Mainz 05.