Aus! Drittligist
Türkgücü München hat am Montag Insolvenz angemeldet – und wird voraussichtlich mit
einem Abzug von neun Punkten belegt. Die Münchner, die bei ihrem Aufstieg in
den Profifußball 2020 als Hoffnungsträger galten, sind nicht der erste Verein,
den dieses Schicksal ereilt. Fussballdaten.de hat eine Auswahl an prominenten
insolventen Klubs der letzten 20 Jahre.
Montag, 13.09.2021
2002 erwischte es den Verein, der ein Jahr später für das
dramatischste Zweitliga-Finale aller Zeiten sorgte. Der SSV Reutlingen, der https://www.fussballdaten.de/2liga/2003/34/frankfurt-reutlingen/
am 25. Mai 2003 mit 3:6 in Frankfurt unterlag und mit dem sechsten Gegentor in
der Nachspielzeit die Eintracht noch am FSV Mainz 05 vorbeiziehen ließ, musste
nach fehlerhaften Lizenzierungsangaben zwangsabsteigen. 900.000 Euro
Verbindlichkeiten drückten die Schwaben, denen auch die Verpflichtung von
BVB-Boss und Jurist Dr. Reinhard Rauball nichts mehr nutzte.
2013: „Zebras“ im Tal
der Tränen
Im Jahr 2013 hatten dann die „Zebras“ den Blues. Der große
MSV Duisburg, Pokal-Finalist von 1998 und Gründungsmitglied der Bundesliga von
1963, musste nach einem Defizit von drei Millionen Euro nach 23 Jahren im
Profifußball in die 3. Liga gehen. Rund um die Duisburger Arena trauerten die
Fans um ihren MSV. Alle Solidaritätsaktionen halfen nicht.
In der 3. Liga rollt
die Pleite-Welle schon seit vielen Jahren
17,8 Millionen Euro Schulden hatte Kickers Offenbach
angehäuft – der DFB-Pokalsieger von 1970 musste im Juli 2013 Insolvenz
anmelden. Mit dem Lizenz-Entzug und dem Abstieg in die Regionalliga Südwest, wo
die Hessen bis heute spielen, rettete Offenbach ungewollt den sportlich
abgestiegenen Rivalen SV Darmstadt 98 vor dem Sturz in Liga vier. Für die
„Lilien“ war es der Beginn eines unglaublichen Fußballmärchens. Darmstadt stieg
2014 in die 2. und 2015 in die erste Bundesliga auf.
Alemannia Aachen war nur ein halbes Jahr nach dem bitteren Gang in die 3. Liga pleite. Der deutsche Vizemeister von 1969 stellte nach Verbindlichkeiten von mehr als zwei Millionen Euro im November 2012 einen Insolvenzantrag – und spielt bis heute in der Regionalliga West.
Heute werde ich keinen Tee trinken, sondern höchstens einen im Tee haben.
— Felix Magath, Trainer Schalke 04, nach dem Saisonfinale 2010 bei Mainz 05.