Team von Ex-Bayernstar Andy Herzog ächzt unter Riesen-Umbruch

von Carsten Germann17:00 Uhr | 14.02.2022

Der frühere Bayern- und Werder-Profi Andreas Herzog (53 / ,,Dir gehört schon lange eine aufs Maul") übernahm im Sommer 2021 den österreichischen Bundesliga-Klub Admira Wacker als Coach – und muss gemeinsam mit dem neuen Sportdirektor Marcel Ketelaer, ehemaliger Spieler des HSV und von Borussia Mönchengladbach, eine große personelle Umstrukturierung im Kader bewältigen.



Eine Herkulesaufgabe. Acht Spieler mussten den Klub aus der Wiener Südstadt im Sommer verlassen, darunter auch der in der deutschen Bundesliga bei Lautern; KSC und Fortuna Düsseldorf aktive Erwin „Jimmy“ Hoffer (34). Ein weiterer prominenter Abgang war Emanuel Aiwu (20), der zu Rapid Wien ging.

Mehr als ein Dutzend neue Spieler kamen zu der Mannschaft aus Niederösterreich – insgesamt machte Admira ein Transfer-Plus von 700.000 Euro. Dennoch: Es ist keine leichte Situation für Herzog, der als Spieler u. a. mit dem SV Werder Bremen 1993 Deutscher Meister wurde. Am Sonntag wirkte Herzog am Spielfeldrand beim TSV Hartberg (1:1) äußerlich ruhig.

Dabei brachte ihn „Der Teilzeit-Goalie“, wie die Wiener Kronen-Zeitung Hartbergs eingesprungenen Aushilfs-Keeper Florian Faist (32) nannte, fast zur Verzweiflung. Faist, eigentlich nur die Nummer drei des Klubs aus der Steiermark, rettete dem TSV gegen den Tabellenvorletzten aus Mödling mit mehreren tollen Paraden den Punkt.

Andreas Herzog
AdmiraTrainerÖsterreich
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Herzogs Team hängt tief drin

„Mit dem 2:0 wäre es entschieden gewesen“, sagte Herzog nach dem Spiel, das unser Redakteur live in der kleinen ProFertil Arena sah.

  • ·        Admira Wacker wartet seit neun Liga-Spielen in Österreich auf einen Sieg
  • ·        Den letzten Erfolg gab es am 2. Oktober 2021 gegen Schlusslicht Altach (2:0)
  • ·        Die Herzog-Elf gewann insgesamt nur drei von 18 Spielen
  • ·        Mit acht Punkten ist Admira schlechteste Heim-Mannschaft der österreichischen Liga

Würzburg: Droht der nächste Abstieg?



Noch arger es bei den Würzburger Kickers aus. Das Team aus Unterfranken, wie Admira Wacker eine Mannschaft der Flyeralarm-Gruppe, könnte von der 2. Bundesliga in die Regionalliga durchgereicht werden. Auch bei den Würzburgern war der personelle Neuaufbau nach dem Abstieg riesig. Über 20 Spieler haben den Verein verlassen, 15 kamen neu dazu. Selbst die Verpflichtung erfahrener Spieler wie Marvin Pourié (30, KSC) oder Fanol Perdedaj (29, FC Saarbrücken) konnte die Kickers bislang kaum beflügeln.

  • ·        Würzburg ist seit dem 31. Oktober 2021 und dem 2:0 beim wieder erstarkten 1. FC Kaiserslautern sieglos
  • ·        Sechs der letzten sieben Liga-Spiele hat der FWK verloren
  • ·        Die Würzburger Kickers stellen mit nur 18 Toren die schwächste Offensive der 3. Liga
  • ·        Acht Punkte machen die Würzburger zum schlechtesten Heim-Team 


Alle fragen immer, was der Unterschied zwischen den Mädels und den Jungs ist: Es gibt keinen.

— Der ehemalige DFB-Trainer Horst Hrubesch mit Blick auf seine Arbeit als Auswahltrainer bei Frauen und Männern