UI–Cup erneut reformiert

von Günther Jakobsen10:53 Uhr | 14.07.2006
Der deutsche Fußball hat bei der WM gewaltig an Ansehen gewonnen. Zumindest der des Nationalteams. Die Bundesliga scheint im kontinentalen Vergleich immer noch leicht hinterher zu hinken. Doch nun hat die UEFA womöglich für Abhilfe gesorgt.

Denn das Exekutiv–Komitee des europäischen Fußballs hat eine Reform des so genannten „Strohalm–Cups“, des UI–Cups verabschiedet. Nach dieser Änderung gibt es künftig nur noch drei Hauptrunden, statt bislang fünf Durchgängen. Dabei greift ein Vertreter der Bundesliga erst in der letzten Runde ins Geschehen ein. Übersteht er diese Hürde, rutscht er in die zweite und letzte Qualifikationsrunde des UEFA–Pokals, bei der 64 Teams um den Einzug in die Erste Hauptrunde kämpfen. Deutsche Mannschaften haben es demnach künftig leichter, sich für den UEFA–Cup zu qualifizieren, da aufgrund der Breite des Wettbewerbs kaum mehr Partien, wie HSV gegen Valencia (letzjährige UI–Cup–Final–Paarung) zustande kommen.

Kurz zusammengefasst gibt es folgende Neuerungen: Die Rundenzahl hat sich verkürzt, Kracher–Paarungen mit internationalen Spitzenklubs werden unwahrscheinlicher, die Durchlässigkeit zum UEFA–Pokal größer.
Eigentlich doch Grund, sich zu freuen. Wenn da nicht der Haken wäre. Denn die Teilnehmerzahl einer jeden Liga beschränkt sich künftig auf einen Starter. In Deutschland berechtigt derzeit Platz sechs zur Teilnahme. Das bedeutet, dass die Vereine der mittleren und unteren Region der Liga kaum noch Chancen haben, sich international zu präsentieren. Ein Teufelskreis. Kaum Möglichkeiten, in europäischen Wettbewerben mitzumachen =' keine großen Einahmen =' kaum Chancen, die Mannschaft zu verstärken usw. Das sieht auch Christian Heidel, Manager von Mainz 05 so: „Wir werden uns in Zukunft nicht mehr sportlich qualifizieren können.“

Ambitionierten und vor allem potenteren Vereinen wie Borussia Dortmund oder Hertha BSC Berlin spielt diese Version natürlich in die Karten, da die Belastung dementsprechend geringer wird. Einer Vorbereitungsphase, ohne mal zwischendurch nach Bosnien–Herzegowina fahren zu müssen, um dort gegen Zrinjski Mostar anzutreten, steht also kaum noch etwas im Wege. Mal sehen, ob es was nützt.

Ozan Sakar/11Freunde-Redaktion


Andere erziehen ihre Kinder zweisprachig, ich beidfüßig.

— Christoph Daum