Amnesty International mit erneuter Kritik an WM-Gastgeber Katar

von Jean-Pascal Ostermeier | sid16:41 Uhr | 16.05.2019
Für die Menschenrechts-Organisation Amnesty International ist die Eröffnung des ersten neu erbauten Stadions für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar kein Grund zur Freude. "Viele Millionen sind immer noch unter unmenschlichen Bedingungen beschäftigt", sagte Regina Spöttl, die Katar-Expertin von Amnesty International bei SWR Aktuell.

Vielen Arbeitern werde zudem kein Lohn gezahlt, etliche müssten ihre Pässe abgeben, damit sie nicht ausreisen. Zwar habe das Emirat in letzter Zeit mehrere Gesetze erlassen, um die Situation der Arbeiter auf den WM-Baustellen zu verbessern. Allerdings liege zum Beispiel der Mindestlohn lediglich bei 200 US-Dollar im Monat. Ein Fonds, den Katar auflegen wollte, um die Arbeiter zu unterstützen, existiere nach wie vor nicht.

Den Weltverband FIFA forderte Spöttl auf, Druck auf die Regierung in Katar auszuüben, um die Situation der Arbeiter zu verbessern. Am Donnerstag stand die Einweihung des Stadions Al-Wakrah südlich von Doha mit dem nationalen Pokalfinale auf dem Programm. Die nagelneue Arena bietet 40.000 Zuschauern Platz und erinnert von ihrer Architektur an ein Segelschiff.

(sid)

Mir ist egal, ob die schlechte Verlierer sind. Die fahren jetzt nach Hause.

— Lukas Podolski nach dem WM-Viertelfinale 2006 gegen Argentinien.