Super League 2008/2009 - 19. Spieltag - Sa., 07.02.2009 - 17:45 Uhr
3:2
HZ - 0 : 0

Dramatischer Rückrundenauftakt im Wankdorf

Setzte den Schlusspunkt in einer tollen Begegnung: Thomas Häberli

Setzte den Schlusspunkt in einer tollen Begegnung: Thomas Häberli

Setzte den Schlusspunkt in einer tollen Begegnung: Thomas Häberli

Nachdem die Berner Young Boys den Meister FC Basel nach einer 2:0 Führung wieder herankommen lassen mussten, gewannen sie mit viel Kampfgeist, aber am Ende doch wohl auch mit Glück ein vor allem in der zweiten Hälfte tolles Spiel.

Die Berner Young Boys hatten sich bei ihrem ersten Spiel der Rückrunde viel vorgenommen. Gegen den FC Basel ging es darum, den Rückstand auf den Verfolgerplatz zu verringern, um sich die Titelchancen offen zu halten. Statt wie gewohnt mit dem behäbigen Berner Marsch liefen die Mannschaften auf Wunsch der YB-Spieler zur Musik von Rocky IV ein.
Am Anfang sorgten aber die Gäste für die Musik. Einen Schuss von Carlitos konnte Wölfli nur mit Mühe am Tor vorbei lenken (5.). Kurz darauf verpasste Ergic nach dem bereits dritten Basler Eckball die Führung nur knapp. Die Berner kamen in der Folge besser in Schwung. Schon bald entwickelte sich ein Spiel nach bewährtem Rückrundenstartmuster. Wenig Tempo, dafür viel Taktik und vorsichtiges Abtasten. Das ungewohnte 2-5-3-System der Berner passte gut dazu. Kein Wunder: beide Teams setzten bei ihren Transferaktivitäten auf Kontinuität und verzichteten auf spektakuläre Neuerwerbungen. Spektakulär war in der ersten Halbzeit auch das Spiel nicht. Bei einer Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt und strömendem Regen auf dem Kunstrasen im Wankdorf war das auch nicht weiter erstaunlich. Ein Abpraller von Ersatztorhüter Sommer, der für den verletzten Costanzo von Vaduz zurückgeholt wurde, landete direkt vor Schneuwly und sprang von diesem nur ganz knapp neben das Tor (30.). Kurz zuvor hätte ein Ablenker von Marque fast den eigenen jungen Keeper überlistet, prallte aber an die Latte. Auch ein Nachschuss von Portillo verfehlte das Ziel. Für Aufregung sorgte eine Rempelei im Strafraum der Berner zwischen Schwegler und Abraham. Beiden zeigte Bertolini Gelb. Danach waren beide Mannschaften froh, sich in die warme Kabine zurückziehen zu dürfen.

In der zweiten Hälfte ging der Regen in leichten Schneefall über. Mit den neuen Bedingungen kamen die Platzherren besser zurecht. Ghezal verlängerte mit dem Kopf einen Einwurf von Schwegler und ließ Sommer das Nachsehen (48.). Sommer reagierte bei einem Raimondi-Schuss zehn Minuten später dafür glänzend. Gebracht hat dies seinem Team allerdings nichts, denn Zanni holte im Strafraum völlig unnötig Schneuwly von den Beinen und ermöglichte so Raimondi die 2:0 Führung vom Elfmeterpunkt (60.). Ein bitteres Zwischenergebnis für den Meister nach zwei folgenschweren stehenden Bällen. Die Basler Reaktion kam von einem Routinier. In der 64. Minute erwischte Streller Wölfli und die ziemlich träge Berner Hintermannschaft und besorgte den Anschlusstreffer auf Pass von Perovic. Ein Weckruf für die Gelbschwarzen war dies aber nicht. Der in der 68. Minute für Gjasula eingesetzte Derdiyok erzielte zwei Minuten nach seiner Einwechslung den Ausgleich. Die Partie wurde nun hitzig. 19´705 Zuschauer bekamen eine spannende Schlussphase zu sehen. Der eingewechselte Häberli nutzte die Nervosität auf beiden Seiten, zog nach einer Kombination über Yapi und Doumbia alleine auf Sommer los und konnte locker zur erneuten Berner Führung einschieben (88.). Den folgenden Ansturm überstanden die Gastgeber mit Mühe, konnten schließlich aber den Abstand zum zweit platzierten FCB auf drei Punkte verkürzen. Dazu benötigten sie allerdings auch Glück, denn Streller wurde von Portillo im Strafraum zurückgerissen, erhielt aber den Elfmeter nicht.

Andreas Beck, Bern

Ich hätte im Sommer einfach den Götze angerufen und den Draxler und gesagt: Kommt her Jungs, lasst uns hier was aufbauen.

— Kevin-Prince Boateng über große Pläne bei Hertha BSC.