Super League 2008/2009 - 21. Spieltag - Sa., 21.02.2009 - 17:45 Uhr
4:0
HZ - 1 : 0

Young Boys bleiben auf Tuchfühlung zur Spitze

Doppelpack: Seydou Doumbia

Doppelpack: Seydou Doumbia

Doppelpack: Seydou Doumbia

Der erste Saisonsieg der Young Boys gegen den FC Aarau fiel nach einem über lange Strecken eher zähen Spiel deutlich aus. Das 4:0 zeigte weniger die Qualitäten der Berner als vielmehr die Schwächen des Gegners.

Aaraus Trainer Komornicki klagt über mangelnde Wertschätzung von Seiten der Vereinsleitung. Grund dafür ist sein auf drei Monate kündbarer, wenig branchenüblicher Anstellungsvertrag. Dabei hätte er eigentlich gute Karten in der Hand für eine neue Vertragsverhandlung. Sein FCA, den viele schon als sicheren Abstiegskandidaten gehandelt hatten, steht unerwartet solide im Mittelfeld der Tabelle und ist aktuell frei von Abstiegssorgen. Sein Gegenüber, Vladimir Petkovic, hat eher Luxusprobleme. Zwar fehlte ihm noch die Lizenz für zwei neue Südamerikaner, trotzdem stand ihm eine große Auswahl an Spielern zur Verfügung. Der Konkurrenzkampf bei den Young Boys wirkt sich im Moment positiv auf die Resultate aus.

Positiv verlief für die Gastgeber auch die Anfangsphase der Begegnung. Nach ausgeglichenen dreizehn Minuten flankte Raimondi von links auf Schneuwly, der mit einem Aufsetzer Aaraus Torhüter Benito ins Leere greifen ließ. Das Heimteam versuchte gleich nachzusetzen. Die Bälle verfingen sich aber jeweils nach kurzer Zeit in den Beinen der Gegner, welche daraus aber keinen Profit zu ziehen vermochten. Ein harmloses Schüsschen von Oprita in die Arme von Wölfli war alles, was von Aarauer Seite zu sehen war. Benito bekam in der 29. Minute Gelegenheit, sein Team im Spiel zu halten. Er parierte einen Elfmeter von Raimondi, den Elmer mit einem unnötigen Foul an Varela verschuldet hatte. Fünf Minuten später hätte Oprita beinahe mit einem Absatztrick den Ausgleich erzielt. Das war´s dann aber schon. Das Spiel dümpelte bis zur Pause ohne erwähnenswerte Ereignisse vor sich hin.

Nach dem Wechsel war der FC Aarau zu Beginn die aktivere Mannschaft. Es waren aber die Gelbschwarzen, welche erstmals nach 52 Minuten gefährlich vor Benito auftauchten. Regazzoni verzog sehr knapp. Immerhin gab das dem Heimteam etwas Auftrieb. Ein Distanzschuss von Yapi zischte haarscharf über die Latte. Völlig daneben geriet kurz darauf ein Kopfball von Schneuwly, der alleine vor Benito stand. Dann galt es für die 13´300 Zuschauer wieder in der Kälte auszuharren. Mit dem Anbruch der legendären Schlussviertelstunde im Wankdorf gelang dem eingewechselten Doumbia nach einem flotten Kombinationsspiel das 2:0. Wie schon im letzten Spiel gegen Luzern wurde der Joker für seine Laufbereitschaft belohnt. Die Gäste wurden nun regelrecht eingeschnürt und ihre Limiten schonungslos aufgezeigt. Ein unerwarteter Schuss von Schneuwly aus der Drehung bedeutete das 3:0 (81.). Der Sieg schien nun allzu locker zu gelingen. Nach zwei Unentschieden in den bisherigen Begegnungen dieser Saison, war vom Überraschungsteam der Liga wenig zu sehen. Aarau beschränkte sich aufs Zuschauen. Doumbia durfte kurz vor Schluss aus abseitsverdächtiger Position das Resultat noch erhöhen (89.). Mit einer mittelmäßigen Leistung wurde ein gegen den Schluss erschreckend schwacher Gegner zerpflückt. Gegen die Konkurrenz aus Zürich und Basel werden die Berner wohl kaum derart locker durch die Abwehrreihen marschieren können. Trotzdem hielten die Young Boys so ihre Ansprüche auf den Titel aufrecht.

Andreas Beck, Bern

Das geht nun seit Jahren so. Wenn ich höre, dass neue Impulse kommen soll, weiß ich immer, dass ich zu gehen habe.

— Jürgen Gelsdorf