Sankt Galler Elend im Wankdorf

Doppelpack: Henri Bienvenu Ntsama

Im Kampf gegen den Abstieg hatte der FC Sankt Gallen mit den Young Boys einen Gegner, der um eine bessere Ausgangslage in der Europa League Qualifikation spielte. Die Ostschweizer hatten damit die gleichen Voraussetzungen wie die Konkurrenz aus Neuchâtel gegen den FC Sion. Dass den Gästen im Wankdorf die Angst vor der Relegation im Nacken sass, wirkte sich positiv auf das Spiel aus. Bereits nach 5 Minuten knallte der Ball zweimal an die Berner Torumrandung. Danach wurde die Gangart aber schnell gemächlicher. Bis zum nächsten Torschuss von Doubaï dauerte es über 20 Minuten. Das reichte, um die beiden Teams etwas wach zu rütteln. Das Spiel wurde attraktiver, die Zahl der Chancen nahm etwas zu. Kurz vor der Pause versuchte Nef mit einer Schwalbe vergeblich den wachen Schiedsrichter zu überlisten und sah dafür Gelb.

Nach der Pause setzten die Einheimischen gleich ein starkes Zeichen. Bienvenu wurde in der Mitte frei angespielt und brachte sein Team in Führung. Die Gäste wurden nun eine Zeit lang eingeschnürt. Eine Viertelstunde später wurden sie aber durch Micheal Lang erlöst. Lang nutzte die Berner Abstimmungsprobleme im Strafraum. Doch auch mit diesem Resultat war die Suppe noch nicht gegessen. In der Relegation hätte mit Servette Genf ein starker Gegner gewartet. Kaum war die neue Situation analysiert, lag der Ball bereits wieder im Netz. Costanzo stürzte seine alten Kollegen ins Elend. Saibene musste nun mehr riskieren und wurde gleich wieder dafür bestraft. Degen schloss eine Überzahlsituation mit dem 3:1 ab. Dieses Resultat hätte für die Ostschweizer bedeutet, dass sie direkt absteigen müssten. Die Verzweiflung gab Kraft. Nushi führte die Espen wieder 3:2 heran. Im Gegenzug schrammte ein Schuss von Bienvenu knapp an Lopars Tor vorbei. Etwas später klappte es aber nach einem schön vorgetragenen Gegenangriff doch noch für den Kameruner. Die Nerven der Sankt Galler lagen nun blank. Der Schiedsrichter stand vermehrt im Zentrum des Geschehens und verteilte einige Karten. Darunter auch die Rote für Marco Schneuwly wegen Unsportlichkeit. Am für Sankt Gallen bitteren Resultat änderte sich nichts mehr. Dabei spielten die Gäste gar nicht schlecht. Doch gegen den vor allem in Hälfte Zwei lauffreudigeren Gastgeber war heute nichts zu holen. Damit war der Abstieg Sankt Gallens besiegelt. Die Young Boys sicherten sich Platz Drei.

Andreas Beck, Bern