WM 2002 - Achtelfinale - So., 16.06.2002 - 13:30 Uhr
3:2
HZ - 1 : 0FT - 1 : 1Verl. - 1 : 1

Mendieta behielt die Nerven

Verwandelte den letzten Elfmeter zum Weiterkommen für Spanien: Gaizka Mendieta

Verwandelte den letzten Elfmeter zum Weiterkommen für Spanien: Gaizka Mendieta

Verwandelte den letzten Elfmeter zum Weiterkommen für Spanien: Gaizka Mendieta

Wenige Minuten brauchten die beiden Mannschaften, um ihre ersten gefährlichen Aktionen zu starten. Robbie Keane, Torschütze gegen Deutschland, setzte sich auf der linken Seite im spanischen Strafraum durch und schoss mit dem rechten Innenrist auf den zweiten Pfosten. Casillas wäre an dem um einen Meter vorbeifliegenden Ball mit seinem Hechtsprung wohl herangekommen (4.). Eine Minute später fing Givens eine Morientes-Kopfball-Bogenlampe sicher ab. Dann erhielt Puyol, nach einem Einwurf auf dem rechten Flügel, die Chance zu flanken. Morientes kam in Fünfmeterraumhöhe vor Breen mit dem Kopf an den Ball und Givens war geschlagen: 1:0 für Spanien. Die Iren übernahmen das Ruder und versuchten mit zwei Kilbane-Fernschüssen (15. und 16.) Casillas zu überlisten – doch beide gingen vorbei. Plötzlich lag der Ball schon wieder im irischen Tor (26.). Doch die herrliche spanische Kombination endete mit einer Abseitsstellung des vermeintlichen Torschützen Luis Enrique. Auch wenn die Iren weiter auf den Ausgleich drückten, vor der Pause gab es nur noch eine nennenswerte Chance durch Keane, der aber bedrängt und mit dem Rücken zum Tor nur über das spanische Gehäuse lupfen konnte (44.).

Nach dem Wechsel hatte Morientes sogleich eine Riesenmöglichkeit. Raul wusste den Ball zwischen Kinsella und Breen hindurchzuspitzeln, aber sein Angriffspartner schoss Givens an (48.). Danach marschierte das Spiel nahezu ausschließlich in Richtung spanisches Tor. Mehrere brisante Situationen überstanden Casillas und Co., bis Juanfran Duff zu Fall brachte. Den Elfmeter schoss Harte jedoch so unplatziert, dass Casillas abwehren konnte (63.). Nach einer kurzen Phase spanischer Gegenwehr zwischen der 65. und 75. Minute, lief die Partie wieder per Powerplay gegen das Cassillas-Tor. Harte (79.) Duff (81.) und Keane (85.) gelang es nicht, den Ball im spanischen Tor unterzubringen. Kurz vor dem Abpfiff riss Hierro im Strafraum zu heftig am Trikot des langen Quinn und Schiri Frisk pfiff erneut Elfmeter. Diesmal griff sich Robbie Keane das Leder und verwandelte sicher zum Ausgleich (90.): Verlängerung.

In der Extra-Time waren zuerst die Iren dominierend, denn Spanien hatte bis auf Luque seinen ganzen Angriff ausgewechselt. Zwingende Torchancen erspielten sich die Iren jedoch kaum noch, weil die Nervosität mit jeder Minute anstieg und damit die Ungenauigkeiten in Strafraumnähe. Spanien spielte eindeutig auf Halten, sah wohl im Elfmeterschießen die bessere Chance. Dazu kam es dann auch.

Keane und Hierro trafen mit ihren ersten beiden Elfern ins Netz: 1:1. Danach fetzte Holland das Leder an die Querlatte und Baraja verwandelte: 2:1 für Spanien. Die nächsten vier Elfer wurden vergeben. Conolly (Casillas hielt), Juanfran (rechts vorbei), Kilbane (Casillas hielt) und Valeron (linker Pfosten) hießen die Fehlschützen. Als Finnan dann zum 2:2 ausglich, durfte nur noch Mendieta schießen. Der Mittelfeldstratege von Lazio Rom ließ Givens keine Chance und Spanien war glücklich im Viertelfinale.

Nach zwei Sonnenjahren ziehen düstere Wolken auf.

— Friedel Rausch, Trainer des 1. FC Kaiserslautern, nach einem 1:3 in Frankfurt.