Nach dem 2:0 wurde es langweilig

Doppelpack vor dem langweiligen Rest: Christian Vieri

Kein engagierter, aber ein durchaus cleverer Start für die Italiener. Erst einschläferndes Quergespiele, dann der "tödliche Pass" in die Spitze. So auch das 1:0. Der mit weitem Anspiel über rechts eingesetzte Totti gab die Vorlage zurück zum freistehenden Vieri, dem der kaltschnäuzige Abschluss nicht schwer fiel (8.). Etwas Schlimmeres als diese Führung konnte der Partie nicht passieren. Italien spielte noch querer und die harmlosen Südamerikaner hielten tapfer dagegen, ohne den massiven Abwehrriegel Italiens ernsthaft zu gefährden. Der Dramaturgie der Begegnung abträglich war nun endgültig das 2:0 durch Vieri. Wieder hatte ein langer Pass die Deckung Ecuadors geöffnet. Vieri setzte sich im Laufduell durch, schoss den herauseilenden Keeper Cevallos an und hatte Glück, dass ihm der Ball vor dem nun leeren Tor wieder vor die Füße fiel. Der Rest war dann kein Problem mehr für Inter Mailands Angreifer. Über die Restzeit der ersten Hälfte deutete sich bereits an, was im zweiten Spielabschnitt bestätigt werden sollte. Die Italiener zogen sich zurück, konterten halbherzig und verlegten sich aufs Zerstören der biederen Angriffsversuche Ecuadors.

Die Südamerikaner fanden auch nach der Pause keine Mittel, die Abwehr der Azzuri zu knacken. Zwar versuchte der Favorit mitte der zweiten Halbzeit wieder etwas mehr nach vorne zu arbeiten, doch echte Aufreger besorgten Vieri & Co. den Zuschauern kaum mehr. Ecuador hatte in der Schlussminute die einzige echte Torchance zum Anschlusstreffer. Über die linke Seite hatte sich Delgado im Strafraum durchgesetzt und konnte unbehindert abziehen. Buffon im italienischen Tor streckte sich und klatschte das Leder ab. Zwar hatten die Südamerikaner insgesamt das bessere Eckenverhältnis erarbeitet, Gefahr brachten die Hereingaben jedoch nicht. Italien spulte nach dem 2:0 ein recht unansehnliches Programm ab und tat nur das Allernötigste – kein feiner Zug.