WM 2002 - Gruppenphase - Mo., 03.06.2002 - 08:30 Uhr
0:1
HZ - 0 : 0

Kroatien enttäuschte maßlos gegen solide Mexikaner

Verwandelte den an ihn verursachten Foulelfmeter sicher: Cuauhtemec Blanco

Verwandelte den an ihn verursachten Foulelfmeter sicher: Cuauhtemec Blanco

Verwandelte den an ihn verursachten Foulelfmeter sicher: Cuauhtemec Blanco

Das Bemühen war da. Der WM-Dritte von 1998 Kroatien übernahm zwar die Federführung auf dem Platz, wusste mit diesem optischen Vorteil indes wenig anzufangen. Mexiko verließ sich auf seinen soliden Abwehrblock und beschränkte sich im Wesentlichen auf das Zerstören der kroatischen Angriffsversuche, hatte in der Vorwärtsbewegung allerdings wenig zu bieten. Torchancen waren rar. Ein Simunic-Kopfball (6.) prüfte die Reflexe von Keeper Perez und ein Soldo-Volley aus der Drehung im zentralen Strafraum (14.) bildeten die Ausnahme der Regel. Die besten Möglichkeiten hatten Blanco (31.) und Borgetti (34.) auf der Gegenseite, deren einzige nennenswerten Aktionen ungenau abschlossen wurden. Somit endete eine erste Halbzeit mit dem Eindruck, den bislang schwächsten Spielabschnitt gesehen zu haben.

Mit einem Soldo-Kopfball, der Keeper Perez alles abverlangte, starteten die Kroaten in den zweiten Durchgang. Damit war die Herrlichkeit der Balkan-Kicker allerdings bereits wieder Vergangenheit. Die Mexikaner ihrerseits taten schließlich einiges mehr für das Spiel nach vorne und wurden belohnt. Dem in die Gasse geschickten Blanco zog Zivkovic als letzter Mann die Beine weg, durfte den Platz mit der Roten Karte verlassen und mit ansehen, wie der Gefoulte den fälligen Elfmeter souverän verwandelte. Zu zehnt, ohne die ausgewechselten Angriff-Oldies Suker und Boksic standen die Kroaten in der Folgezeit gegen die ballsicheren Mexikaner auf verlorenem Posten. Torchancen blieben Mangelware, da die Mittelamerikaner die Sicherung der Defensive bevorzugten und Kroatien maßlos enttäuschte. Wenig Laufbereitschaft und kaum vorhandene Kreativität taten ihr Übriges, dass es bei dem knappen Sieg für Mexiko blieb. Eine letzte Simunic-Chance aus spitzem Winkel vereitelte Torhüter Perez und die Überraschung war perfekt.

Ich wusste gar nicht, dass es 14 sind, ich hatte mir aber schon gedacht, dass es mehr als zehn sind.

— Bundestrainer Erich Ribbeck über die Absagenflut bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Irgendwann hatte dann auch keiner mehr Bock...