WM 2002 - Gruppenphase - Fr., 14.06.2002 - 08:30 Uhr
3:2
HZ - 1 : 0

Belgiens Siegeswille setzte sich durch

Schoss das wichtige 2:1 für Belgien: Wesley Sonck

Schoss das wichtige 2:1 für Belgien: Wesley Sonck

Schoss das wichtige 2:1 für Belgien: Wesley Sonck

Die Belgier mussten unbedingt gewinnen, um das Achtelfinale zu erreichen. Nach sieben Minuten hatten sie den ersten Schritt in die richtige Richtung geschafft. Ein diskussionswürdiges Foul von Solomatin an Wilmots ergab einen Freistoß aus dem halbrechten Feld, 20 Meter vom Tor entfernt. Walem schlenzte mit dem linken Fuß über die Mauer hinweg in den rechten russischen Torwinkel – ein toller Treffer. Die Belgier blieben dominierend. „Halbe“ Chancen folgten: Mpenza (9.) und Verheyen (12.) scheiterten jedoch. Langsam überwanden die Russen den Schock des frühen Rückstands. Smertin (19.) und Nikiforow (31.) und Chochlow (45.) versuchten es vor der Pause erfolglos mit Distanzschüssen, da die belgische Abwehr keine andere Möglichkeiten zuließ. Doch die Konter der Belgier blieben gefährlich. Verheyen (40. und 44.) verfehlte nur knapp das russische Gehäuse. Trotzdem sahen die Zuschauer in der ersten Hälfte eine spielerisch enttäuschende Partie.

Mit dem Zwang zum Ausgleich stürmten die Russen zu Beginn des zweiten Durchgangs etwas munterer gegen das belgische Tor. Gerade als sich Belgien wieder etwas freimachte, wurde der 18-jährige Sitschow aussichtsreich von Chochlow in den Strafraum geschickt. De Vlieger konnte nur abklatschen und Bestchastnykh staubte halbhoch mit rechts zum 1:1 ab. Sofort gab Belgien wieder Gas. Walem kam am 5-Meter-Eck in Schussposition, traf aber nur das Außennetz (55.). Das Spielniveau stieg, obwohl die Russen sich wieder etwas zurückzogen, denn das Remis hätte ihnen ja ausgereicht. Fast wäre ihnen mit einem Konter über den am linken Flügel immer anspielbaren Alenitschew, dessen Hereingabe zwei Russen verpassten, sogar die Vorentscheidung gelungen (74.). Doch eine Ecke von Walem führte auf der Gegenseite zum belgischen 2:1. Sonck sprang am höchsten und köpfte ein (78.). Die mutmaßlich endgültige Entscheidung folgte vier Minuten später. Schalkes „Kampfschwein“ Marc Wilmots erhielt den Ball vom Herthaner Goor halblinks vor dem russischen 16er, fackelte nicht lange und zog ab. Der leicht abgefälschte Ball schlug unhaltbar für Keeper Nigmatullin im rechten unteren Eck zum 3:1 ein. Noch einmal kamen die Russen zurück. Sitschow, bestens von Kerschakow eingesetzt, spitzelte das Leder aus 14 Metern an De Vlieger zum 2:3 vorbei. Nachdem Kerschakow per Kopf die letzte russische Chance vergab (90.), hatte Belgien den Sprung ins Achtelfinale geschafft. Die Defensivtaktik der Russen hatte nicht gefruchtet.

Als ich das hörte, dachte ich: Mensch, die kennen dich sogar! Das hat mich hervorragend stimuliert.

— Rudiger Vollborn, Bayer Leverkusen, zu Bochumer Fan-Gesängen ,,Da steht der Vollborn im Tor, das ist der Dümmste."