WM 2006 - Gruppenphase - Di., 20.06.2006 - 16:00 Uhr
0:3
HZ - 0 : 2

Kaum Gegenwehr für ein starkes DFB-Team

Führte Deutschland mit zwei Toren zum Gruppensieg: Miroslav Klose

Führte Deutschland mit zwei Toren zum Gruppensieg: Miroslav Klose

Führte Deutschland mit zwei Toren zum Gruppensieg: Miroslav Klose

Gegen auf Sparflamme spielende Ecuadorianer hatte Deutschland einen Traumstart, schoss drei schöne Tore und sicherte sich das Minimalziel in der Vorrunde, den Gruppensieg. Allerdings ließ die DFB-Elf den Südamerikanern auch wenig Möglichkeiten, sich zu behaupten, stand hinten sicher und die Spitzen stachen.

Anstelle des gelbgefährdeten Metzelder hatte sich Klinsmann aufgrund der Trainingsleistungen für Robert Huth in der Innenverteidigung entschieden, der bereits in der ersten Spielminute bei der ersten Aktion der Südamerikaner einen Schritt zu spät kam, aber Lehmann klärte die Situation. Doch bereits der erste Eckball brachte die Führung für die DFB-Elf. Schweinsteiger hatte die Ecke reingezogen, über Mertesacker und wieder Schweinsteiger landete die Kugel in halbrechter Position bei Klose, der trocken per Direktabnahme ins lange Eck verwandelte (4.). Die deutsche Elf beruhigte das Spiel in den Folgeminuten geschickt und blockte die Aufbaubemühungen ihres Gegners wie selbstverständlich ab. Allerdings dümpelte die Partie auch eine zeitlang im Mittelfeld sommerfußballerisch dahin. Ein Volleyschuss von Schneider, zwei Meter drüber, nach Lahm-Flanke setzte ein nächstes Zeichen (19.). Eine weitere Halbchance für Klose endete fünf Minuten später bei Keeper Mora, weil der Bremer den Ball nicht unter Kontrolle bekam. Die Torannäherungen der Deutschen blieben also etwas zwingender, während Ecuador bislang weiterhin völlig einfallslos nach vorne agierte. Sanfter Druck mit wenigen Strafraumszenen der Deutschen wurde auch bis zu Beginn der Schlussphase der ersten Hälfte geliefert, ehe Kaviedes einen ersten Schussversuch für die Gäste anbrachte, der allerdings weit und hoch im Toraus landete (38.). Ansonsten verschleppte das Suarez-Team das Spiel recht wirkungsvoll, um den Schwung der Deutschen auszubremsen. Ein Geniestreich von Ballack, der den Ball gekonnt über zwei Verteidiger Ecuadors auf Klose lupfte, führte zum überfälligen 2:0 des Gastgebers. Klose nahm, arg bedrängt, die Kugel mit dem linken Oberschenkel mit und war damit an Mora vorbei, brauchte dann nur noch ins leere Tor einschieben (44.). Ein in jeder Hinsicht ungefährdeter Zweitorevorsprung für das Klinsmann-Team war damit zur Pause gegen müde wirkende Südamerikaner im Sack.

Keine Minute war im zweiten Durchgang gespielt, da hatte Schweinsteiger nach wuseliger Vorarbeit von Podolski das 3:0 auf dem Fuß, wurde aber noch erfolgreich abgeblockt. Deutschland wollte unbedingt ein absicherndes drittes Tor vorlegen, um einen etwaigen Schongang vor dem Achtelfinale einlegen zu können. Zwei Minuten später musste Lehmann erstmals einen Weitschuss über die Latte lenken, den Edwin Tenorio abgegeben hatte. Besser war die Möglichkeit für Podolski nach Schweinsteiger-Zuspiel in der 53sten, strich aber knapp am langen Pfosten vorbei. Drei Minuten später, beim grandiosen Konter über Ballack, Schweinsteiger, Schneider und Podolski, aber lag die Kugel zum 3:0 im Netz. Die Flanke Schneiders hatte der Ex-Kölner wunderbar abgenommen und ins linke Toreck flach verwandelt. Das umgehende 4:0 durch Podolski wurde in der 59. Minute allerdings vom hechtenden Mora nach Klose-Durchbruch verhindert. In der 66. Minute wechselte Klinsmann die bewährten Joker Borowski und Neuville ein und gönnte Frings und Klose etwas Ruhe. Die nächste Aktion hatten die inzwischen mit drei neuen Kräften auftretenden Ecuadorianer, wobei Mendez einen Freistoß nur knapp über das deutsche Tor schlenzte (72.). Insgesamt war das Tempo aber inzwischen reichlich gesunken, denn die Mannschaften hatten sich scheinbar auf das deutliche Ergebnis eingerichtet. Selbst kleinere Torchancen waren nur noch dünn gesät (u.a. Schweinsteiger, 85.; Ballack, 87.), änderten aber nichts mehr am deutlichen Erfolg der DFB-Elf, die mit weißer Weste, also drei Siegen, die Vorrunde hinter sich brachte. Ecuador schien sich von Beginn an mit Rang zwei in der Gruppe abgefunden zu haben, lieferte kaum Gegenwehr.

Ulrich Merk

Ein dicker Mensch in einem Salzburg-Trikot betritt das Spielfeld.

— ORF-Reporterlegende Edi Finger über August ,,Gustl" Starek, der im Pokal-Halbfinale mit Salzburg den Co-Trainer einwechselte.