WM 2006 - Gruppenphase - Di., 20.06.2006 - 21:00 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Mangelnder Torinstinkt

Erzielte das einzige "echte" Tor für die Albirrojas: Nelson Cuevas

Erzielte das einzige "echte" Tor für die Albirrojas: Nelson Cuevas

Erzielte das einzige "echte" Tor für die Albirrojas: Nelson Cuevas

Trinidad und Tobago vergab die Minimalchance auf das Erreichen des Achtelfinales, da sie auch in der letzten Partie das gegnerische Tor nicht trafen. Paraguay verabschiedete sich nach bislang enttäuschenden Auftritten anständig.

Die Sympathien in Kaiserslautern schlugen fast ausschließlich den Mannen aus der Karibik entgegen, die mit ihren bisherigen Auftritten positiv überrascht hatten. Im Tor der Soca Warriors kehrte Kelvin Jack wieder zurück, der im Verlauf des ersten Durchgangs wiederholt im Mittelpunkt stand. Schon in der 3. Minute fischte er einen Kopfball von Santa Cruz mit einer tollen Parade aus der rechten unteren Ecke. Doch die Trinis antworteten in Person von Glenn prompt, der Bobadilla ebenfalls mit einem Kopfball ernsthaft prüfte (4.). Die Spieler des Karibikstaates versteckten sich in der Anfangsviertelstunde keinesfalls, besaßen aber bei ihren Angriffen zu wenig Übersicht und Ruhe, um das Gehäuse der Albirrojas entscheidend in Gefahr zu bringen. Die Paraguayer versuchten es im Spiel der Ehre häufig mit hohen Bällen, was schließlich auch zum Erfolg führte. Einen Freistoß aus dem linken Halbfeld von Acuna verlängerte dos Santos auf den Kopf von Sanchos, der den Ball unglücklich ins eigene Netz beförderte (25.). Die Führung gab den Südamerikanern die nötige Sicherheit, während die Trinis fortan wie gelähmt wirkten. Speziell kurz vor der Pause taumelten sie in der Defensive von einer Verlegenheit in die nächste. Doch weder ein Abseitstor von Caniza (36.) noch die Riesenmöglichkeiten von Santa Cruz (41.) und Valdez (45.) fanden den Weg auf die Anzeigetafel. Trinidad und Tobago musste sich dringend sammeln, um der Begegnung noch eine Wende zu geben.

Die Unterbrechung tat dem Underdog sichtlich gut. Voller Elan betrat er das Feld, lief und kämpft um sein Ticket für das Achtelfinale. Doch in Strafraumnähe blieben die spielerischen Fähigkeiten der Beenhakker-Schützlinge weiterhin überschaubar. Ansätze von gefährlichen Aktionen fanden spätestens beim finalen Pass ihr Ende. So bekamen die Albirrojas das Geschehen schon bald wieder in den Griff, ohne sich dabei jenseits der Mittelinie auszutoben. Ausnahme war ein Schuss von Santa Cruz nach einer guten Stunde (63.). Bewundernswert blieb die Moral der Trinis, die im krassen Gegensatz zur nicht vorhandenen Effizienz stand. In der Schlussphase schwanden die Kräfte auf beiden Seiten zusehends. Die Partie pendelte sich dadurch auf durchwachsenem Niveau ein. Lediglich Weitschüsse beschworen einen Hauch von Aufregung für den Kasten von Bobadilla hervor. So zischte ein Geschoss des Eingewechselten Lapaty von der Strafraumkante nur um Zentimeter über den Querbalken (76.). Paraguay hatte den Spielbetrieb eigentlich schon eingestellt, als Cuevas im Anschluss an einen Doppelpass mit Santa Cruz aus heiterem Himmel zur endgültigen Entscheidung einschob (86.). Die Trinis hofften bis zur letzten Sekunde auf einen zählbaren Erfolg, der jedoch nicht mehr zustande kam.

Kai Endres

Wir müssen schauen ob wir in Karlsruhe zwei oder drei Banken ausrauben können, um einen Spieler dieser Qualität verpflichten zu können.

— Karlsruhes Trainer Edmund ,,Ede" Becker über Mario Gomez vom VfB Stuttgart.