WM 2006 - Gruppenphase - Mi., 21.06.2006 - 16:00 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Achtungserfolge

Für die Außenseiter in der Gruppe D fand die WM ein versöhnliches Ende, auch wenn sich das Geschehen nur selten über Mittelmaß bewegte. Der Iran vermied die dritte Niederlage, während dem afrikanischen Neuling das erste Tor gelang.

Angola wollte seine theoretische Chance auf den Einzug ins Achtelfinale mit viel Engagement nutzen. Schließlich mussten sie das Duell gegen den Iran deutlich gewinnen und gleichzeitig auf eine Niederlage der Mexikaner hoffen. Zunächst war aber ein eigener Treffer nötig, der bislang noch nicht gelang. Für die bereits ausgeschiedenen Perser ging es nur noch um einen respektablen Abschied von der Weltmeisterschaft. Nach zerfahrenem Auftakt übernahm das Team von Branko Ivankovic das Kommando in Leipzig. Dagegen agierten die Schwarzen Antilopen schon im Spielaufbau extrem fehlerhaft und kamen so kaum in die Nähe des gegnerischen Sechzehners. Zwei verletzungsbedingte Auswechslungen innerhalb weniger Minuten trugen ebenfalls ihren Teil zum nicht aufkommenden Spielfluss bei den Afrikanern bei. Die keineswegs überzeugenden Iraner kamen mit viel Anlauf zu zwei hochkarätigen Möglichkeiten. Doch weder Daei (24., vorbei) noch Hashemian (27., auf der Linie von Mendonca geklärt) fanden mit ihren Kopfbällen den Weg ins Netz. Zu diesem Zeitpunkt war der Rückstand Mexikos bestimmt schon bekannt, was die Leistung der Angolaner allerdings nicht sonderlich beflügelte. Erst in der Nachspielzeit musste Keeper Mirzapour gegen einen Schuss von Love ernsthaft eingreifen. Somit blieb der Einzug in die nächste Runde für die Truppe von Luis De Oliveira Goncalves nur ein Wunschtraum.

Wer nach der Getränkepause auf gelungenere Aktionen wartete, sah sich zunächst getäuscht. Beim Iran schwanden Kraft und Wille, bei Angola dominierten weiterhin ungenaue Zuspiele. Dies änderte sich erst nach einer Stunde, als Figueiredo einen öffnenden Pass auf die rechte Seite schlug. Die folgende, weite Flanke köpfte Flavio ungehindert und völlig überraschend ein. Kurze Zeit später hätte es fast erneut hinter Mirzapour eingeschlagen, doch Mendonca verfehlte mit einem Schlenzer von der Strafraumkante sein Ziel um einen guten Meter (63.). Der Iran war kurz geschockt, legte dann aber den Schalter in Richtung Offensive um. Mit drei Niederlagen im Gepäck wollten die Perser keinesfalls ihre Heimreise antreten. Einigen eher dürftigen Szenen folgte nach einem Eckball von Mahdavikia der verdiente Ausgleich durch Bakhtiarizadeh, der per Kopf aus acht Metern in die linke untere Ecke traf (75.). Damit waren die letzten vagen Hoffnungen der Angolaner auf das Erreichen des Achtelfinales endgültig zerstört, zumal auch die Portugiesen im Parallelspiel kein Schützenfest mehr vermuten ließen. In der Schlussphase waren die Iraner einem Dreier sogar deutlich näher. Den Afrikanern fehlten mit einer Ausnahme die fußballerischen Mittel für einen Sieg.

Kai Endres

Wir waren besonders motiviert. Dieser Trainer Camacho, Caramba oder wie der heißt, hat vor dem Spiel im spanischen Fernsehen gesagt, Fußball in Deutschland ist nur bumm, bumm, bumm. Nächstes Mal soll er die Fresse halten.

— Giovane Elber nach dem 4:2-Sieg der Bayern bei Real Madrid