WM 2010 - Achtelfinale - Sa., 26.06.2010 - 20:30 Uhr
1:2
HZ - 0 : 1FT - 1 : 1Verl. - 1 : 2

Afrikas ganzer Stolz

Diesmal absolut kein Unsicherheitsfaktor: Richard Kingson

Diesmal absolut kein Unsicherheitsfaktor: Richard Kingson

Diesmal absolut kein Unsicherheitsfaktor: Richard Kingson

Nach Kamerun 1990 und Senegal 2002 erreichte Ghana als dritte afrikanische Mannschaft ein WM-Viertelfinale. Die Entscheidung in einem unterhaltsamen, aber nicht hochklassigen Spiel gegen die USA fiel erst in der Verlängerung.

Zum dritten Mal gerieten die Amerikaner bei dieser Weltmeisterschaft früh in Rückstand. Clark verlor den Ball im Mittelfeld an Kevin-Prince Boateng, der nahm von der Mittellinie bis zur Strafraumgrenze Fahrt auf und schob dann ins linke untere Toreck ein (6.). Die Ghanaer setzten gegen verunsicherte Yankees nach. Die Afrikaner spielten zwar druckvoll, waren jedoch zu uneffizient vor dem Tor. US-Keeper Howard musste erst in der 37. Minute ernsthaft eingreifen. Sein Gegenüber Kingson wurde in der ersten Halbzeit noch weniger gefordert. Der amerikanische Nationaltrainer Bob Bradley reagierte bereits nach einer guten halben Stunde und brachte für Clark Edu (31.). Dass die US-Boys in der 35. Minute ihre erste gute Chance hatten, lag an einem Fehler der unsicheren ghanaischen Innenverteidigung. Nach Jonathan Mensahs Ballverlust scheiterte jedoch Findley an Kingsons guter Fußabwehr. Die USA fanden zum Schluss der ersten Halbzeit etwas besser ins Spiel, dessen Dominator bis zum Pausenpfiff Ghana blieb. Asamoah hätte noch vor der Halbzeitpause auf 2:0 erhöhen können, er kam frei vor dem Tor zum Abschluss, nachdem DeMerit einen langen Ball verpasst hatte, konnte aber Howard nicht bezwingen (37.).

Zwei Minuten nach dem Wiederbeginn patzte wieder eine der beiden Abwehrreihen: Jonathan Mensah klärte Donovans Querpass unzureichend, so dass die Kugel über Altidore zu dem zur Halbzeit eingewechselten Feilhaber kam, der jedoch Kingson nicht überwinden konnte. Im zweiten Durchgang machten die Amerikaner Druck. Die Ghanaer ließen sich zurückdrängen und nutzten zudem ihre Möglichkeiten zum Kontern nicht. Der Ausgleich nach einer guten Stunde hatte sich abgezeichnet: Dempsey tunnelte John Mensah und konnte von Jonathan Mensah nur mit einem rüden Foul im Strafraum gestoppt werden. Donovan verwandelte den fälligen Elfmeter, wenn auch glücklich. Der Ball sprang erst an den rechten Innenpfosten und dann ins Tor (62.). Danach schien es zunächst nur eine Frage der Zeit zu sein, bis den US-Boys sogar der Siegtreffer gelingen würde. In der 67. Minute wäre es fast so weit gewesen, aber Kingson hinderte den alleine auf das Tor zulaufende Altidore fair am Abschluss. Bradley (76., Kingson hielt) und Altidore (80., rechts vorbei) vergaben weitere Großchancen kläglich. Gegen Ende der regulären Spielzeit begannen die Kräfte bei den Amerikanern zu schwinden, die Afrikaner konnten wieder besser mithalten, obwohl sie seit der 78. Minute ohne ihren stärksten Spieler, den am Oberschenkel verletzten Kevin-Prince Boateng, auskommen mussten.

Die Partie nahm auch in der Verlängerung kurz eine Auszeit, bis Gyan Ghana wieder in Führung brachte. Nach einem langen Ball von Ayew setzte sich der Stürmer von Stade Rennes gegen beide amerikanische Innenverteidiger durch und überwand Howard (93.). Die Yankees erhöhten das Engagement, kloppten die Bälle allerdings ideen- und kraftlos nach vorne. Lediglich nach Standardsituationen konnten sie Druck aufbauen, allerdings Ghanas diesmal sicheren Schlussmann Kingson nicht überwinden.

Senthuran Sivananda

Es gibt ja die berühmten Trainingsweltmeister, die dann sonntags einen braunen Streifen in der Hose haben.

— Ramon Berndroth