Fast schon eine Sensation

Verhinderte Italiens Sieg: Mark Paston

Der Weltmeister konnte auch sein zweites Gruppenspiel nicht gewinnen. Gegen das Fußball-Leichtgewicht Neuseeland egalisierten die Italiener zwar einen Rückstand, aber bissen sich danach an der gegnerischen Abwehr die Zähne aus und kamen über ein Unentschieden nicht hinaus.

Wie in der zweiten Halbzeit des Auftaktspiels gegen Paraguay (1:1) stand im italienischen Tor Federico Marchetti, weil Gianluigi Buffon mit Rückenbeschwerden weiterhin ausfiel. Der Keeper von US Cagliari musste bereits nach sieben Minuten den Ball aus dem Netz holen: Elliott hatte die Freistoßflanke geschlagen, die Reid, wenn auch nur leicht, und Italiens Kapitän Cannavaro zu dem im Abseits stehenden Smeltz verlängerten, der die Kugel dann mit der Fußspitze über die Linie drückte. Der Weltmeister war zwar danach die spielbestimmende Mannschaft, aber die Ideen und die ordnende Hand eines Andrea Pirols (Wadenverletzung) fehlten doch. Die robusten Neuseeländer hatten allerdings Glück, dass der bereits verwarnte Fallon nicht vom Platz flog, nachdem er im Zweikampf mit Chiellini erneut den Ellbogen eingesetzt hatte (24.), und dass die Azzurri ihre Chancen vergaben. Der neuseeländische Schlussmann Paston parierte eine Freistoßflanke (9.). Montolivos Fernschuss sprang an den Innenpfosten und dann wieder aufs Spielfeld zurück (27.). Der Ausgleich nach einer knappen halben Stunde war einer Standardsituation zu verdanken: Smith hielt de Rossi im Strafraum fest, und den fälligen Elfmeter verwandelte Iaquinta sicher (29.).

Italien dominierte auch nach dem 1:1, rannte jedoch zumeist vergeblich gegen das neuseeländische Abwehrbollwerk an. Der Keeper der All Whites, Paston, entschärfte zudem die Distanzversuche von de Rossi (45.), Montolivo (70.) sowie Camoranesi (88.) und vereitelte eine weitere Chance von di Natale (49.). Auf der Gegenseite hätten Vicelich (63.) und Wood (83.) bei den seltenen Entlastungsversuchen des Außenseiters für die große Sensation sorgen können, allerdings verfehlten beide das Zielgebiet knapp.

Senthuran Sivananda