WM 2010 - Gruppenphase - Di., 15.06.2010 - 13:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Zwergenaufstand

Vergab zwei Chancen, leitete jedoch den Ausgleich ein: Shane Smeltz

Vergab zwei Chancen, leitete jedoch den Ausgleich ein: Shane Smeltz

Vergab zwei Chancen, leitete jedoch den Ausgleich ein: Shane Smeltz

Eine knappe Niederlage wäre ok., ein Unentschieden ein Erfolg, meinte "All Whites"-Coach Ricki Herbert im Vorfeld. Der Mann bekam seinen Erfolg: ein 1:1, in allerletzter Sekunde herausgeholt.

Der Vergleich Neuseeland gegen Slowakei stand bereits vorab nicht auf der Liste der mutmaßlichen Topspiele. Doch das erkennbare Bemühen beider Mannschaften, mit zwar einfachem, aber geordnetem Aufbauspiel den gegnerischen Sechzehner anzupeilen, vermittelte immerhin einen gefälligen Eindruck. Die Osteuropäer spielten den versierteren Ball und hatten durch Hamsik in der 22. Minute eine erste gute Torgelegenheit (rechts vorbei). Ein sehenswertes Doppelpassspiel durch die Mitte, zwischen Weiss und Sestak, gipfelte in einer prima Einschussmöglichkeit für den Bochumer, der jedoch knapp rechts vorbei zielte (28.). Auch der Ex-Nürnberger Vittek verfehlte das Neuseeländer Gehäuse, indem er knapp rechts vorbei hielt (35.). Zwei Minuten zuvor konnte er ein Geschenk von Keeper Paston nicht nutzen, der im Sechzehner über den Ball säbelte. Vittek wurde jedoch noch entscheidend abgedrängt. Neuseeland hatte zwei ordentliche Möglichkeiten. Killens Kopfball, nach einem Freistoß, war jedoch nicht platziert genug um Mucha zu überwinden (5.), und auch in der 37. Minute hatte der slowakische Keeper noch die Hand dran, als Smeltz aus spitzem Winkel abzog (37.).

„Drei knappe Niederlagen wären auch okay“, meinte Neuseelands Coach Ricki Herbert vor dem Turnierstart. Fast wäre der erste Teil seiner (berechtigten) Tiefstapelei in Erfüllung gegangen, denn die Slowaken führten bis in die Nachspielzeit hinein mit 1:0. Ihr Führungstreffer war zwar schön herausgespielt - Sestak flankte von halbrechts ins Zentrum, wo Vittek per Kopf traf (50.) - doch irregulär. Vittek, sowie ein weiterer slowakischer Spieler standen im Abseits. Der Schiri übersah es, und Neuseeland war gezwungen, einem Rückstand hinterherzulaufen. Hierbei zeigte sich deutlich, dass den „All Whites“ die spielerischen Mittel abgingen, sich aussichtsreich zum Torabschluss zu positionieren. Den Slowaken eröffneten sich einige Konterchancen, wie in der 69. Minute, als Strba, Sestak und Vittek das Leder in den Neuseeländer Strafraum kombinierten, jedoch ebenfalls keinen Torschuss anbringen konnten. Jendrisek verfehlte den gegnerischen Kasten, nachdem er über halblinks durchgebrochen war, seinen Diagonalschuss aber zu ungenau setzte (76.). Es lief alles auf den knappen Erfolg der Osteuropäer hinaus - Smeltz hatte noch eine gute Kopfballchance der Neuseeländer ausgelassen (88.) - als unmittelbar vor Ablauf der Nachspielzeit das Unerwartete eintraf. Smeltz, ohne Blick darauf, was im Strafraum der Slowaken los war, zog das Leder von halblinks aus der Drehung einfach noch einmal hoch hinein. Der Ball segelte genau auf den Kopf des aufgerückten Verteidigers Reid, der das Spielgerät zum 1:1 einnickte.

André Schulin

In der Türkei hängt in jeder Kneipe ein Bild von Atatürk. Hier in Kaiserslautern hängt fast überall Fritz Walter.

— Friedel Rausch