WM 2010 - Gruppenphase - Fr., 25.06.2010 - 20:30 Uhr
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Traurige Leistungen zum Abschied

Kam zu spät, um das Spiel noch zu entscheiden: Alexander Frei

Kam zu spät, um das Spiel noch zu entscheiden: Alexander Frei

Kam zu spät, um das Spiel noch zu entscheiden: Alexander Frei

Nervöse und spielerisch erschreckend eingeschränkte Eidgenossen kamen gegen ebenfalls nur biedere Mittelamerikaner gerade einmal zu einer Nullnummer und mussten sich aus dem Turnier verabschieden.

Wenn zwei defensiv ausgerichtete Teams aufeinander treffen und zurückhaltend beginnen, kommt ein Spiel dabei heraus, wie es in den ersten zehn Minuten stattfand. Doch dann schoss Inler plötzlich nur knapp am linken Pfosten vorbei (11.) und vor allem die Schweiz probierte weiter etwas von den Offensivnaschereien. Die Honduraner kosteten auch kurz danach (14., Benaglio draußen vor Suazo), so dass es insgesamt etwas munterer wurde. Die Eidgenossen brauchten schließlich einen Zwei-Tore-Differenz-Sieg um sicher zu gehen und Derdiyoks Kopfball (17., knapp vorbei) unterstützte die ersten Griffe danach. Nach 22 Minuten testete Barnetta Keeper Valladares aus 20 Metern, schoss aber zu zentral. Die Mittel das Spiel zu machen, fehlten allerdings auf beiden Seiten, zu träge lief der Aufbau: „Keine Gourmet-Veranstaltung“, stellte der TV-Reporter trefflich fest. Leider gab es in der folgenden Viertelstunde nur vorsichtiges Mittelfeldgeplänkel ohne Torchancen, denn in den 16ern waren alle angreifenden Akteure mit ihrem Latein am Ende. Dabei führte Spanien im Parallelspiel gegen Chile bereits 2:0 und ein Schweizer Tor hätte bereits die Tür zum Achtelfinale aufgestoßen. Allerdings spielten die Mittelamerikaner hinten auch überaus aufmerksam, andererseits blieben ihre Konter blass. Nach 42 Minuten flankte Derdiyok gegenüber auf N’Kufos Brust im Torraum, aber dem Angreifer versprang der Ball.

Mit dem Ex-Spielmacher Yakin wollte Hitzfeld nun die ein oder andere Offensividee einwechseln, doch vorerst setzten sich der Schweizer Leerlauf und die honduranische Harmlosigkeit fort, obwohl Suazo eine große Kopfballchance direkt vor Benaglio hatte, jedoch am linken Pfosten vorbei traf (53.). Erst nach einer Stunde prüfte Barnetta Valladares einmal wieder, ohne dass das Tempo angezogen war. Auch Derdiyok scheiterte am Keeper (63.). Die Schweiz brachte nun Alex Frei, griff weiter unorthodox an, aber der Konter von Alvarez, den Benaglio mit Mühe beendete (72.), war die gefährlichste Aktion vor der Schlussphase. Zwei Minuten später verpasste Frei nur knapp das erste Tor, kam mit der Fußspitze nicht mehr gezielt an den Ball und schoss vorbei. Gegenüber blockte Ziegler im letzten Moment das Unheil ab. Lichtsteiner (80., drüber) leitete die Schlussphase ein. Dann flogen Frei und Yakin an einer Derdiyok-Flanke vorbei (84.) und der Schweizer Druck nahm danach minimal zu, doch der finale Pass blieb ungenau, während die Honduraner bei ihren hoffnungsvollen Gegenzügen dilettierten. So blieb es beim für die Schweizer recht peinlichen 0:0 und das Hitzfeld-Team war nach einer schwachen Vorstellung zurecht ausgeschieden.

Ulrich Merk

Mein monatliches Grundgehalt ist so hoch wie die Telefonrechnung von Lothar Matthäus.

— Michael Harforth über die Gehaltsstruktur beim Karlsruher SC.