WM 2010 - Qualifikation - Gruppenphase - Mi., 12.08.2009 - 18:00 Uhr
0:2
HZ - 0 : 1

Pflicht erfüllt

Vorbereiter und Torschütze: Bastian Schweinsteiger

Vorbereiter und Torschütze: Bastian Schweinsteiger

Vorbereiter und Torschütze: Bastian Schweinsteiger

Drei Punkte eingefahren, niemand verletzt. Hinter die Auswärtsaufgabe in Aserbaidschan konnte ein Haken gemacht werden. Eine Glanzleistung war der Auftritt im Kaukasus sicherlich nicht, das räumten alle Beteiligten ein und das war zu diesem Zeitpunkt, wie Bundestrainer Joachim Löw zu Recht anmerkte, auch nicht zu erwarten. Das Wesentliche aber stimmte: Der Kurs in der WM-Qualifikation wurde gehalten.

Der Beginn war so schlecht nicht. Joachim Löws Team nahm das Spiel in die Hand und strebte frühzeitig - wenn auch mit unpräzisen Schüssen - eine Führung an. Dass man nicht ganz sattelfest in der Defensive stand wurde allerdings auch schnell ersichtlich. In der 5. Minute tauchte Abbasov frei vor Enke auf, gab mit seiner Zögerlichkeit aber frühzeitig die Harmlosigkeit der Vogts-Schützlinge im Abschluss preis. Mario Gomez scheiterte mit einem knapp am linken Pfosten vorbei platzierten Kopfball (10.), aber wenig später zappelte das Leder im Gehäuse der Gastgeber. Nach Zuspiel von Trochowski setzte sich Schweinsteiger energisch am Sechzehner durch und hielt erfolgreich drauf (12., noch leicht abgefälscht). Ohne übermäßig gefordert zu werden bestimmten die Deutschen in der Folgezeit das Spiel und kamen sporadisch zu weiteren Tormöglichkeiten. Die sicherlich klarste versiebte Klose in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs. Nach Flanke Trochowskis setzte er freistehend aus kurzer Distanz einen Kopfballaufsetzer an, der über die Querlatte prallte.

Mit einem schlechten Schussversuch Nadirovs (50., freistehend drüber) führte Aserbaidschan die erste bemerkenswerte Szene von Halbzeit zwei herbei. Wie es besser ging, demonstrierte die DFB-Auswahl fast umgehend. Nach gutem kämpferischen Einsatz Schweinsteigers kam das Leder zu Gomez, der mit seinem Drehschuss Pech hatte - der Ball knallte an die Querlatte. Sein Sturmpartner Miro Klose stand jedoch richtig und köpfte den Abpraller zum 2:0 ein (54.). Der bisherige Spielverlauf ließ darauf schließen, dass damit die Entscheidung gefallen war - und so sollte es auch sein. Weniger erfreulich war allerdings aus deutscher Sicht mit anzusehen, dass es nicht gelang, den Vorsprung souverän zu verwalten. Dass es beim 2:0 blieb, war größtenteils der Unfähigkeit des Gegners anzurechnen, seine Chancen zu nutzen. Nadirov, Dzavadov und Chertoganov versiebten fahrlässig die Möglichkeiten zu verkürzen. Die letzte gute Chance ging dann wieder auf das Konto der DFB-Elf, als der für Klose eingewechselte Cacau in der Nachspielzeit knapp am linken Pfosten vorbei zielte. Ein 3:0 wäre allerdings auch ein bißchen des Guten zuviel gewesen …

André Schulin

Es gibt jetzt gerade überall auf anderen Pressekonferenzen Trainer, die denselben Käse erzählen wie ich.

— Rudi Völler