WM 2010 - Qualifikation - Gruppenphase - Mi., 09.09.2009 - 20:45 Uhr
4:0
HZ - 1 : 0

Höhen und Tiefen

Machte seine Sache gut: Miroslav Klose

Machte seine Sache gut: Miroslav Klose

Machte seine Sache gut: Miroslav Klose

Besser als im Hinspiel vor einem Monat erfüllte die DFB-Auswahl ihre Favoritenbürde gegen die vom ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts gecoachten Fußballzwerge aus Aserbaidschan. Allerdings war die Leistung der Deutschen nur in der Anfangsphase der ersten und in der zweiten Halbzeit gut.

Erstmals seit der Europameisterschaft im vergangenen Jahr spielte die DFB-Elf das zweite Spiel in Folge im 4-2-3-1-System, und erneut stand der im vergangenen Länderspiel gegen Südafrika (2:0) starke Adler im Tor, aber das nur, weil der eigentlich vorgesehene Enke wegen eines Infekts sein Heimspiel in der Hannoveraner Arena absagen musste. Allerdings bekam der Leverkusener diesmal gegen einen offensiv harmlosen Gegner kaum Gelegenheiten, sich auszuzeichnen, zumal die Platzelf das Spiel mit ihrem gepflegten Kombinationsfußball in der Anfangsphase im Griff hatte und ihrerseits den gegnerischen Schlussmann einige Male prüfte. Sah Adlers Gegenüber Agayev in der sechsten Minute noch etwas unglücklich aus, als ihm eine Podolski-Direktabnahme ins Toraus rutschte, und hatte er wenig später Glück, dass Özil, nachdem er sich gegen drei Gegenspieler durchgesetzt hatte, nur einen harmlosen Schuss abgab (7.), bewies der Keeper in der zehnten Spielminute zum ersten Mal sein Können, indem er einen Schweinsteiger-Versuch über die Latte lenkte. Dass die Löw-Elf dann doch verdientermaßen in Führung ging, lag an Agayevs Vorderleuten: Podolski stürmte nach einem Doppelpass mit Gomez in den Strafraum, wurde dort aber vom aserbaidschanischen Kapitän Abbasov zu Boden gerammt. Vom Elfmeterpunkt schickte Kapitän Ballack den Tormann in die falsche Ecke und traf sicher (14.). Zwei Minuten nach der Führung kam Gomez aus wenigen Metern zum Kopfball, jedoch lenkte Agayev das Geschoss über den Querbalken. Danach fiel die DFB-Auswahl in den alten Trott zurück und leistete sich zu viele Fehler im Spielaufbau. Der 139. der FIFA-Weltrangliste konnte bis zur 37. Minute aus der Schwächephase der Deutschen keinen Profit rausschlagen, ehe Adler Chertoganovs Sonntagsschuss ins Toraus faustete (37.) und nach der anschließenden Ecke Shukurovs flachen Versuch festhielt (37.). Bis zum Ende der ersten Halbzeit gelang es dem Vizeeuropameister nicht mehr, sich aus der Lethargie zu befreien, und deswegen wurde er auch mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet.

Bundestrainer Löw reagierte und wechselte zur zweiten Halbzeit zweimal (Klose für Gomez und Beck für Schäfer, Lahm durfte deswegen von der rechten auf die linke Abwehrseite wechseln). Vor allem mit der Einwechslung Kloses bewies der Trainer Näschen, denn nach einem Foul am Bayern-Stürmer sah der gegnerische Spielführer Abbasov die Ampelkarte (50.), und der Torschützenkönig der vergangenen Weltmeisterschaft besaß auch die erste Einschussmöglichkeit nach dem Wiederbeginn: Klose nahm einen verunglückten Abwehrversuch der Aserbaidschaner direkt ab, allerdings scheiterte er am gegnerischen Torwächter (53.). Zwei Zeigerumdrehungen später aber klappte es, als Lahm in seiner typischen Manier von links nach innen zog, dann die Lücke um Klose erspähte, und der angespielte Stürmer die Vorlage aus wenigen Metern erfolgreich einschob. Im Anschluss an den zweiten Treffer bekam die deutsche Nationalmannschaft wieder Ball und Gegner in den Griff. Klose, der eine Beck-Vorlage ins Netz verlängerte, zog mit seinem insgesamt 47. Länderspieltreffer (66.) mit seinen beiden früheren Nationaltrainern Klinsmann und Völler in der ewigen Torschützenliste gleich. Und am abschließenden Torerfolg zum 4:0 in der 71. Minute waren ausgerechnet die beiden Streithähne vom Wales-Spiel (2:0) beteiligt: Ballack legte eine Özil-Flanke per Kopf auf Podolski ab, und der Kölner beförderte die Vorarbeit per Direktabnahme in die Maschen (71.). Für Berti Vogts und seine Aserbaidschaner war es die höchste Niederlage in dieser WM-Qualifikation, aber es hätte noch schlimmer kommen können: Denn Klose traf ein weiteres Mal, aber aus einer zu Recht erkannten Abseitsposition (73.), und der eingewechselte Trochowski vergab in der Schlussphase zwei Chancen (87., 90.). Verdient wären weitere Treffer jedoch nicht, die gute Phase der Deutschen währte lediglich 50 Minuten.

Senthuran Sivananda

Das ist egal, auf welche Kappe das geht. Scheißegal. Nächste Frage bitte.

— Bayer Leverkusens Torhüter Lukas Hradecky im Sky-Interview auf die Frage, ob das 1:1 auf seine Kappe gehe oder auf die von Jonathan Tah...