WM 2010 - Qualifikation - Gruppenphase - Mi., 14.10.2009 - 18:00 Uhr
1:1
HZ - 0 : 1

Typisches Spiel ohne Bedeutung

Vermittelte den besten Eindruck des DFB-Teams: Rene Adler

Vermittelte den besten Eindruck des DFB-Teams: Rene Adler

Vermittelte den besten Eindruck des DFB-Teams: Rene Adler

Bundestrainer Joachim Löw gefiel die Moral seiner Mannschaft, die nach Rückstand zumindest noch die Vorgabe, ungeschlagen zu bleiben, umsetzte. Die Schwierigkeit der Elf, gegen defensiv kompakt stehende Gegner Druck zu entwickeln sowie die schwachen Darbietungen der Akteure aus der zweiten Reihe, die ihre Einsatzchance nicht nutzten, machten aus dem letzten Spiel der Quali eine Qual.

Nach der wenige Tage zuvor vollendeten WM-Qualifikation blieben für das abschließende Gruppenspiel gegen Finnland nur noch minder bedeutsame Zielsetzungen übrig. Die beiden hervorstechenden: Man wollte ungeschlagen bleiben sowie Spielern aus der zweiten Reihe eine Bewährungschance verschaffen. Teil eins ging auf, wenn auch in wenig ansprechender Form. Teil zwei, der personelle Umbau, führte ebenfalls zu einem unbefriedigenden Schluss: In der weitgehend drucklos und ohne Inspiration geführten Partie vermochte sich kein Akteur einen Bonus für die Stammelf zu erwerben. Nach gefälligen ersten Minuten, in denen Trochowski und Podolski zumindest andeutungsweise das finnische Tor bedrohten, folgte in der 11. Minute die kalte Dusche. Porokaras Flanke brachte Eremenko im deutschen Sechzehner per Kopf zu Johansson weiter, der Adler aus kurzer Distanz keine Abwehrchance ließ. Als Ballack wenig später nach Zusammenspiel mit Cacau per Distanzschuss das von Jääskeläinen gut gehütete finnische Tor anvisierte (17., drüber), war die beste Ausgleichsmöglichkeit der ersten 45 Minuten vertan. Von der im Spiel gegen Russland von Guus Hiddink gerühmten Durchschlagskraft war nichts zu sehen; relativ problemlos wurde das deutsche Spiel bereits im Mittelfeld lahm gelegt. Pfiffe begleiteten die DFB-Elf in die Kabine.

Es sollte nach Wiederbeginn - Özil und Gentner kamen für Ballack und Hitzlsperger - eine Steigerung erfolgen; gute Torchancen verzeichneten jedoch zunächst die Finnen. Gegen Eremenko (49., Distanzschuss) und Finnlands Evergreen Jari Litmanen (52., Kopfball) reagierte Adler gut, derweil Cacau (51.) und Podolski (53.) ihre Schussversuche zu hoch ansetzten. So verursachte ein abgefälschter Schuss Trochowskis die größte Gefahr für das finnische Tor - aber Jääskeläinen kam im letzten Augenblick noch dran (62.). Deutschlands Druck wuchs an, nur mit dem Herausspielen hochkarätiger Chancen tat man sich schwer. Özil kam dem Erfolg zweimal nahe (77. und 84.), doch es sollte bis zur letzten Spielminute dauern, ehe der Ausgleich schließlich fiel. Klose legte für Podolski auf, der aus drei Metern vollstreckte. Somit beendete die DFB-Auswahl das letzte (nicht gute) Spiel einer letztendlich vorzeigbaren Qualifikationsrunde mit einem versöhnlichen Abschluss.

André Schulin

Aumanns Trikot ist voller Schlamm. Wenn der sich jetzt auf 'ne Heizung setzt, kann er sich mit 'nem Hammer ausziehen.

— Werner Hansch