WM 2010 - Qualifikation - Gruppenphase - Sa., 28.03.2009 - 20:00 Uhr
4:0
HZ - 2 : 0

Balsam für die Seele

Im weißen Trikot fühlt er sich wohl - ein Tor, zwei Vorlagen: Lukas Podolski

Im weißen Trikot fühlt er sich wohl - ein Tor, zwei Vorlagen: Lukas Podolski

Im weißen Trikot fühlt er sich wohl - ein Tor, zwei Vorlagen: Lukas Podolski

Der Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen das Fußball-Leichtgewicht Liechtenstein (4:0) fiel zwar am Ende etwas niedriger als erwartet aus, aber die souveräne Erledigung der Pflichtaufgabe brachte der Löw-Elf für die anstehenden schwierigeren Partien des Jahres Selbstvertrauen und Sicherheit.

Nach zwei blamablen Freundschaftsspielniederlagen gegen eine englische B-Auswahl (1:2) und Norwegen (0:1) kam der DFB-Elf die WM-Qualifikationspartie gegen die Liechtensteiner Fußballzwerge gerade recht. Auch wenn der Vizeeuropameister auf die verletzten Arne Friedrich, Frings und Klose sowie die angeschlagenen Adler und Trochowski verzichten musste, war er doch dem 151. der FIFA-Weltrangliste deutlich überlegen; DFB-Torhüter Robert Enke bekam im ersten Länderspiel nach seinem Kahnbeinbruch vor fünf Monaten kaum etwas zu tun. Stattdessen flogen auf der Gegenseite die Bälle Enkes Pendant, dem Liechtensteiner Nationaltorhüter Peter Jehle, um die Ohren. Dementsprechend früh ging die deutsche Nationalmannschaft auch in Führung: Nachdem der seit einem Jahr im Nationaltrikot torlose Mario Gomez nach gerade einmal 16 Sekunden eine Jansen-Flanke freistehend am Tor vorbeiköpfte, schlug in der vierten Minute eine Ballack-Direktabnahme einer Schweinsteiger-Vorlage unter die Latte ein und nur fünf Zeigerumdrehungen später staubte Jansen nach einem von Jehle nicht festgehaltenen Podolski-Schuss erfolgreich ab. Obwohl die Deutschen im Anschluss daran vieles schuldig blieben und erst in den Schlussminuten wieder etwas besser aufspielten, war ihr Gegner aus der ehemaligen Steueroase mit dem 0:2-Pausenrückstand gut bedient. Denn der ukrainische Schiedsrichter Ishchenko ließ ein Foulspiel von Büchel gegen Schweinsteiger im Strafraum ungeahndet (19.). Gomez (13., 21.), Hitzlsperger (27.), Podolski (38., 43.), Jansen (40.) und Ballack (45.) verpassten ebenfalls eine komfortablere Führung.

Wie die erste begann auch die zweite Halbzeit: mit einer Gomez-Großchance – der Stuttgarter verpasste eine Vorlage von Lahm um Zentimeter (46.) – und zwei schnellen Treffern. Allerdings stand Podolski im Abseits, bevor er jenen Ball abfeuerte, den Jehle nicht zu greifen bekam und Schweinsteiger zur 3:0-Führung ins leere Tor einschob (48.). Bei Podolskis eigenem Treffer leistete ein Liechtensteiner die Vorarbeit: Der Ex-Dresdner Stocklasa fälschte Gomez` Zuspiel unglücklich zum Bald-Kölner ab, der aus wenigen Metern keine Mühe hatte, erfolgreich abzuschließen (50.). Im Gegensatz zum ersten Spielabschnitt hielt die DFB-Elf auch nach der frühen Vorentscheidung die Konzentration hoch, ohne aber einen weiteren Treffer zu erzielen, auch wenn der eingewechselte Helmes (69., 79.), der ins linke Mittelfeld zurückbeorderte Podolski (78.) und vor allem der wegen seines Abschlusspechs ausgepfiffene Gomez (55., 68., 85.) Chancen dafür besaßen. Der am Ende zu knapp geratene Pflichterfolg war Balsam für die zuletzt etwas geschundene DFB-Seele, über den momentanen Leistungsstand der Löw-Kicker sagte er jedoch wenig aus.

Senthuran Sivananda

Bernd Dreher - Weil er mit so wenig Talent so viel erreicht hat!

— Michael Tarnat, FC Bayern, auf die Frage, wer ihm imponiere.