WM 2010 - Qualifikation - Gruppenphase - Mi., 01.04.2009 - 20:45 Uhr
0:2
HZ - 0 : 1

Gemächlicher Etappenschritt

Engagierte Leistung wurde wenigstens mit einem halben Treffer entlohnt: Mario Gomez

Engagierte Leistung wurde wenigstens mit einem halben Treffer entlohnt: Mario Gomez

Engagierte Leistung wurde wenigstens mit einem halben Treffer entlohnt: Mario Gomez

Obwohl der 2:0-Sieg in Wales die erwartet zähe Aufgabe war, machte zumindest die Statistik der deutschen Nationalmannschaft Mut für die Zukunft: Immer wenn die DFB-Elf in einer WM- oder EM-Qualifikation auf die Waliser getroffen war, hatte sie im anschließenden Endturnier mindestens das Finale erreicht.

Die Leistung der Löw-Kicker im Cardiffer Millennium Stadium ähnelte der vom Vorspieltag gegen Liechtenstein (4:0): Der Vizeeuropameister begann zwar im neuen, aber von der Europameisterschaft 2008 noch vertrauten 4-2-3-1-System flott, jedoch ohne die nötige Genauigkeit und Risikobereitschaft im Spiel, um den Waliser Abwehrriegel zu knacken. Nach 90 Sekunden hechtete der seit mehr als einem Jahr im Nationaltrikot torlose Mario Gomez um Millimeter an einer Podolski-Flanke vorbei, eine Minute später feuerte er noch vor der Strafraumgrenze einen Versuch ab, der über die Latte flog. Es mussten schon ein irregulärer Einwurf und ein anschließender Sonntagsschuss von Kapitän Michael Ballack her, der aus 31 Metern dem zu weit rausgerückten gegnerischen Schlussmann Hennessey keine Abwehrmöglichkeit ließ, um den Favoriten in der elften Spielminute in Führung zu bringen. Danach übernahm immer mehr der Außenseiter die Initiative, obwohl er auf seinen Ein-Mann-Sturm und Kapitän Bellamy verzichten musste, und hatte nur Pech, dass Enke seine erste Bewährungsprobe im Nationaldress seit seinem Kahnbeinbruch vor fünf Monaten, eine Vokes-Kopfballvorlage vor Bellamy-Vertreter Earnshaw zu erwischen, bestand (21.) und der norwegische Schiedsrichter Hauge, nachdem Tasci im Strafraum ausgerutscht und sein heran gestürmter Gegenspieler Ledley über ihn gefallen war, nicht auf Foul entschied (27.). Erst in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit lösten sich die Deutschen vom Druck ihrer Gastgeber: Gomez zielte knapp am linken Pfosten vorbei (32.) und Podolski scheiterte an Hennessey (33.). Genauso gut hätte jedoch auf der Gegenseite Collins den Ausgleich markieren können, aber er köpfte am Lattenkreuz vorbei (36.).

Drei Minuten nach Wiederbeginn setzte die DFB-Elf den entscheidenden Nadelstich und Mario Gomez gelang nach 691 torlosen Minuten wenigstens ein halber Treffer: Der Stuttgarter setzte sich auf der rechten Strafraumecke gegen Collins durch und spielte dann jene flache Hereingabe, die der gegnerische Abwehrspieler Williams vollkommen unnötig ins eigene Tor abfälschte. Wales gab sich zwar trotzdem nie auf, besaß durch Earnshaw sogar eine gute Gelegenheit zum Anschluss, die Enke mit einer Glanzparade vereitelte (52.), aber Deutschland fuhr den Sieg souverän, allerdings ohne Glanz über die Ziellinie. Unter anderem der später mit einer Adduktorenverletzung ausgewechselte Schweinsteiger ließ mit seinen zu schwachen Abschlüssen (51., 66., 71.) einen höheren Sieg liegen. Am Ende blieben von diesem 2:0-Arbeitssieg neben den drei wichtigen, aber auch verdienten Punkten, der die Löw-Auswahl bis zum nächsten WM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan Mitte August vom Erfolgsdruck etwas befreite, auch der fast handgreifliche Streit zwischen Kapitän Ballack und Podolski wegen nicht befolgter taktischer Anweisungen (67.) in Erinnerung.

Senthuran Sivananda

Ich kann über den Trainer nichts Positives sagen, aber auch nichts Negatives.

— Martin Hinteregger, noch FC Augsburg, über Trainer Markus Weinzierl. Nach dieser Aussage verlieh der FCA den Österreicher an Eintracht Frankfurt...