2. Bundesliga 2008/2009 - 2008/2009, 2. Spieltag - 2. Spieltag - Fr., 29.05.2009 - 20:30 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Seltsame Stimmung

Immerhin ein Joker stach: Frank Löning

Immerhin ein Joker stach: Frank Löning

Immerhin ein Joker stach: Frank Löning

Das erste Messen um den letzten Startplatz in Liga zwei stellte niemanden wirklich zufrieden. Nur durch einen späten Patzer kassierte Osnabrück, das sich frühzeitig auf den Trumpf des Rückspiels verließ, überhaupt einen Treffer. Paderborn indes vergab mehrere hervorragende Chancen und erreichte mit dem 1:0-Hinspielsieg gemessen am Aufwand noch viel zu wenig.

Von der hohen Bedeutung der Partie war im ersten Abschnitt wenig zu spüren. Als hätten beide Teams das Cottbus-Spiel des Vorabends als Warnung verstanden, lieferten sie sich eine elendig lange Abtastphase und scheuten so gut es nur ging jedes Risiko. Während sich beim VfL daran kaum je etwas ändern sollte, taute Paderborn ab Mitte des Durchgangs ein klein wenig auf. Vor allem über die rechte Seite machte die Heimelf zunehmend Druck und kam durch Alushi zu einer ersten Torgelegenheit, die Berbig jedoch vereitelte (24.). Dass der Drittligist die Begegnung diktierte und sich spielerisch immer besser entfaltete, nahm Osnabrück mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit hin. So wagten sich die Gäste, denen mehrere Stammkräfte verletzt fehlten, kaum je ins andere Feld und konzentrierten sich voll und ganz auf die Verteidigung. Gefährlich wurde es daher nur noch ein einziges Mal, nämlich nach einer Einzelaktion von Damjanovic, der aus halbrechter Lage das Außennetz traf (39.). Mehr bekamen die 15.000 bis zum Seitenwechsel nicht zu sehen.

Durchgang zwei begann mit einer großen Überraschung, nämlich einer Torchance für den VfL Osnabrück, die zudem auch noch eine richtig hochkarätige war: Nach tollem Solo von Grieneisen bekam Surmann am rechten Strafraum den Ball. Obwohl er völlig frei stand und genügend Zeit zum Überlegen hatte, drosch der Routinier das Leder aber kläglich übers Tor (51.). Nach dieser Szene kam die Begegnung besser in Fahrt, vor allem ab dem Moment, als SCP-Trainer Schubert Güvenisik ins Spiel brachte. Der Türke wurde schließlich zur tragischen Figur der Partie. Maßgeblich dank seines Einsatzes dominierte Paderborn den Rest der Begegnung immer klarer. Gleich zweimal allerdings (76./88.) verpasste er es, sich selbst und seine Mannschaft zu belohnen und wusste hundertprozentige Chancen nicht zu nutzen. In beiden Fällen stand er allein vor dem Tor. So konnte sich Güvenisik am Ende bei seinem Kollegen Frank Lönig bedanken, der, ebenfalls eingewechselt, seinerseits die Nerven im Griff hatte und nach einem plötzlichen Ausrutscher Omodiagbes frei vor dem Ziel die Kugel versenkte (78.). Bei diesem 1:0 sollte es blieben. Wie die Szenen nach dem Schlusspfiff verdeutlichten, als in beiden Lagern heftig gezankt wurde, war richtig glücklich über den Ausgang allerdings niemand. Osnabrück nicht, weil das einzige Gegentor völlig unnötig fiel. Und der eigentliche Sieger sogar noch weniger, da er sich für ein hochüberlegenes Spiel nicht angemessen belohnte und an der berüchtigten Bremer Brücke daher nun mit einem unnötig dünnen Polster antreten musste.

Maik Großmann

Nur Dortmund, Bayern und Stuttgart sind stärker als wir.

— Martin Max