Bundesliga 1963/1964 - 10. Spieltag - Sa., 09.11.1963 - 17:00 Uhr
2:2
HZ - 1 : 0

Werder verspielte vor der Pause den Sieg

Einer der auffälligsten Berliner: Uwe Klimaschefski

Einer der auffälligsten Berliner: Uwe Klimaschefski

Einer der auffälligsten Berliner: Uwe Klimaschefski

Mit dem Sieg aus der letzten Woche bei Schalke im Gepäck, ging Werder gegen die bislang arg schwächelnden Berliner favorisiert ins Spiel. Hälfte eins der Partie belegte diese Vorschau in jeder Hinsicht. Hertha igelte sich ein, riegelte per Doppelstopper ab und ließ die Bremer fröhlich angreifen. Die Hanseaten erspielten sich dann auch eine interessante Palette an Einschussmöglichkeiten. Nach dem 1:0 durch Hänel, der in einen Flachschuss von Thun rutschte (22.), fehlte indes vor allem Zebrowski, der Schimmöller öfters ausbüchste, die Feinabstimmung im Abschluss. Auch Soyas Möglichkeit zum 2:0 (22.) war nicht schlecht, doch Tillich aufmerksam. Die beste Chance hatte jedoch Piko Schütz, der einen Elfer am Tor vorbeischob (40.), den Beyer an Ferner verursachte. Hertha fiel nur zweimal im Angriff auf. Zuerst rettete Jagielski gegen Klimaschefski (5.), dann traf Rühl zum mutmaßlichen Ausgleich (39.), der jedoch wegen Handspiels annulliert wurde.

Der plötzliche Druck, den Hertha nach der Halbzeitpause entwickelte, kam für die Bremer scheinbar überraschend. Das zuvor flüssige Zusammenspiel stockte und die Abwehr zeigte Schwächen. Zudem war Schimeczek angeschlagen und auch bei Lorenz machte sich eine Trainingsverletzung bemerkbar. In der 64. Minute gelang den kampfstarken Berlinern der mittlerweile verdiente Ausgleich. Groß hatte abgezogen, Lambertz den Ball fallengelassen und Klimaschefski schnell geschaltet. Das 2:1 der Gäste verhinderte kurz darauf Schütz gegen Steinert. Stopper Jagielski leitete auf einem seiner Ausflüge in den Angriff den Führungstreffer Werders ein. Sein Zuspiel hatte Schimeczek aufgenommen, der Schimmöller scharf anschoss, so dass der Ball als Eigentor hinter Tillich einschlug (76.). Die stark nachlassenden Bremer mussten sich in der Schlussphase weiterer Hertha-Angriffe erwehren. Steinert und Waclawiak verfehlten ihr Ziel noch, doch als Beyer eine Steinert-Flanke per Flugkopfball völlig allein gelassen verwertete, hatten die Gäste ihr Minimalziel, das Unentschieden, in der Tasche (85.). Werder hatte im zweiten Durchgang gegen die konditionsstarken Berliner zu sehr abgebaut.

Ich bin nun als Pokalsieger in der DDR und im Westen in die Geschichte eingegangen. Wurde auch Zeit, so viele gibt's nicht mehr von uns.

— Hans Meyer, Trainer 1. FC Nürnberg, nach dem Pokalsieg 2007 gegen den VfB Stuttgart.