Bundesliga 1963/1964 - 10. Spieltag - Sa., 09.11.1963 - 14:30 Uhr
1:3
HZ - 1 : 2

Pulters Eigentore trafen den Nerv der Lauterer

Zentrale Figur im Stuttgarter Spiel: Klaus-Dieter Sieloff

Zentrale Figur im Stuttgarter Spiel: Klaus-Dieter Sieloff

Zentrale Figur im Stuttgarter Spiel: Klaus-Dieter Sieloff

Mit einem Reiner-Geschoss in der vierten Spielminute unterstrich der VfB seine Ambitionen, den Betzenberg zu stürmen. Torwart Strich war allerdings per Hechtsprung zur Stelle. Doch Lautern ließ sich nicht so schnell einschüchtern, übernahm in der Folgezeit die Initiative und kam seinerseits zu Möglichkeiten. Zählbares gelang dem FCK jedoch erst nach 18 Minuten, als eine schöne Angriffsstafette bei Reitgaßl endete, dessen Schuss Entenmann ins eigene Netz abfälschte. Doch bereits im Gegenzug passierte dem Lauterer Pulter dasselbe Missgeschick: Ausgleich per Eigentor Nr. 2. Während die Schwaben ihr Gegentor locker wegsteckten, riss bei den Gastgebern der Faden. Stuttgart glänzte nun im Mittelfeld durch zügiges Direktspiel der fleißigen Hoffmann und Arnold, die vom ständig rochierenden Geiger bestens unterstützt wurden. Der Druck des VfB nahm stetig zu und damit die Nervosität der Roten Teufel. Ein zweites Eigentor des Lauterer Stoppers Pulter warf die junge Brocker-Elf 1:2 zurück (31.) und steigerte die Unsicherheiten ein weiteres Mal.

Vor und nach dem Seitenwechsel blieb der Angriff des FCK schlichtweg abgemeldet. Da sich auch die beiden Halbstürmer Reitgaßl und Prins ohne Gegenwehr fast kampflos zurücknahmen - sie hatten in Entenmann und Pfisterer allerdings auch konzentrierte Bewacher - verblieb die Aufbauarbeit bei Schneider und Neumann. Die waren indes mit Hoffmann und Arnold überbeschäftigt, so dass der VfB eindeutig das Spiel beherrschte. Mit dem 3:1 durch Hoffmann (80.), der Neumann und Strich vor seinem Tor leichtfüßig umspielte, setzten die Schwaben ihre Dominanz auch in Zahlen um. Herausragend in einer starken Gäste-Truppe war jedoch Mittelläufer Sieloff, der mit seinem Stellungsspiel, seiner Übersicht und der Präzision im Abspiel die Zentrale des Stuttgarter Spiels aus der Tiefe darstellte.

Er spielte ohne Tal und Fehdel.

— Jochen Hageleit