Bundesliga 1963/1964 - 13. Spieltag - Sa., 30.11.1963 - 20:00 Uhr
2:3
HZ - 2 : 3

Kölns Revanche mit dezimierter Truppe

Neben Torhüter Ewert die stärkste Kraft in der Abwehrschlacht: Anton "Toni" Regh

Neben Torhüter Ewert die stärkste Kraft in der Abwehrschlacht: Anton "Toni" Regh

Neben Torhüter Ewert die stärkste Kraft in der Abwehrschlacht: Anton "Toni" Regh

Die Paarung des letzten Endspieles vor Einführung der Bundesliga begann im ersten Liga-Aufeinandertreffen beider Teams mit ungeheuer wuchtigen Angriffen des amtierenden Meisters. Bereits nach 14 Minuten führten die Borussen durch zwei Konietzka-Treffer mit 2:0. Beim ersten Tor hatte Brungs mit einem Seitfallzieher vorbereitet (7.). Vor dem zweiten Tor hatte Wosab an die Latte geknallt und Konietzka den Abpraller per Kopfstoß eingenickt. Die Lage veränderte sich für die Kölner mutmaßlich nicht besser, als sich Pott in der 20. Minute verletzte und mit Regh, der im Gegensatz zu Pott Wosab danach beherrschte, die Plätze tauschte. Doch trotz dieses Handicaps schoss Hans Sturm nur zwei Minuten nach dieser Rochade per Freistoß den Anschlusstreffer in den Torwinkel. Wessel schaute sich den nicht unhaltbaren Kunstschuss nur regungslos an. Sogleich war der BVB bemüht, den alten Abstand wieder herzustellen, doch Wosab schoss vorbei, anstatt den besser postierten Emmerich einzusetzen (27.) und Konietzka misslang ein Heber, den Ewert rechtzeitig ausguckte (28.). Dafür ließ der indisponierte Keeper Wessel einen zum Halten mit der Mütze geeigneten 20-Meter-Schuss von Sturm passieren (33.). Auch das 2:3 ging auf die Kappe des BVB-Torhüters. Schäfer trat zwar bei seinem Schuss von der Strafraumgrenze zusätzlich in den Boden, so dass er sich einen Muskelfaseranriss zuzog und danach ausschied, doch der Ball eierte ins Netz und Wessel war ein drittes Mal düpiert (36.).

Es gab vor und nach der Pause eine Reihe weiterer Möglichkeiten, vor allem für die pausenlos angreifenden Borussen. Köln hatte sich jedoch um den Strafraum herum eingeigelt und verteidigte äußerst geschickt. Zudem stand mit Ewert ein Mann mit tollen Reflexen und "tausend Händen" im Kasten, der die Schwarz-Gelben zur Verzweiflung trieb. Selbst einen Handelfmeter (Regh hatte für seinen Keeper auf der Linie gerettet) von Emmerich boxte der Schlussmann aus der Gefahrenzone (73.). So überstand der Tabellenführer mit seinen acht vollwertigen Feldspielern das Trommelfeuer der Gastgeber in einem bis zur letzten Sekunde aufregenden Spitzenspiel.

Um so ein Tor zu schießen, muss man schon schlangenhaft Fußball spielen.

— Bayern-Macher Uli Hoeneß zum ,,Tor des Jahres" von Jürgen ,,Kobra" Wegmann gegen den 1. FC Nürnberg.