Bundesliga 1963/1964 - 13. Spieltag - Sa., 30.11.1963 - 17:00 Uhr
3:0
HZ - 0 : 0

Preußen schlug sich in der Endphase selbst

Machte die Torchancen der Preußen zunichte: Egon Loy

Machte die Torchancen der Preußen zunichte: Egon Loy

Machte die Torchancen der Preußen zunichte: Egon Loy

Frankfurt erwartete einen körperbetont hart spielenden Gegner, doch die Preußen spielten vom Start weg gut mit. Mit Lunkwitz und Bente hatten die Gäste im linken Mittelfeld eine eifrige, ballsichere Achse, die die stärkere rechte Seite der Eintracht mit Huberts und Lindner lange Zeit neutralisierte. Die Gastgeber spielten zudem zu sehr in die Breite, zu durchsichtig zudem. Wesentliche schneller überbrückten die Preußen das Mittelfeld und kamen auch zu den besseren Tormöglichkeiten. In Loy fanden sie jedoch beim Abschluss regelmäßig ihren Meister.

Lästerer würden behaupten, dass sich die Westfalen in Schönspielerei erschöpften und den letzten Druck vermissen lassen. Ganz zu Unrecht stand diese Meinung nicht im Raum, betrachtete man die Spitzen, die sich eher in uneffektiven Dribblings verzettelten, als den geraden Weg zum Tor zu suchen. Frankfurt erreichte erst spät ein gewisses Übergewicht im Feld und hatte in der Schlussphase dazu noch gewaltiges Glück. Zuerst setzte sich Kreß am rechten Flügel gegen den bis dahin stark aufspielenden Tybussek-Ersatzmann Menzel durch, flankte scharf in die Mitte, wo sich zwei Preußen nicht einigten und den Ball passieren ließen, so dass Solz ohne größere Probleme einschießen konnte (73.). Stein und Bockisch waren sieben Minuten später im Laufduell hinter der Kugel her, der lange Mittelläufer erwischte das Spielgerät zuerst, traf es aber bei seinem Abwehrversuch so unglücklich, dass der tapfere Eiteljörge-Ersatz Feller dem hoch im Toreck landenden Ball nur hinterher sehen konnte. Drei Minuten später griff sich Kraus einen eigentlich für die Preußen geltenden Einwurf, warf Horn den Ball in die Füße, der abzog. Feller hätte den Ball sicher gehalten, doch wieder grätschte Bockisch unglücklich dazwischen und verursachte das 0:3. Münster wurde weit unter Wert geschlagen, war im Angriff letztlich jedoch zu harmlos und musste sich die Gegentore auch noch selber ankreiden lassen.

Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

— Thomas Tuchel