Bundesliga 1963/1964 - 15. Spieltag - Sa., 14.12.1963 - 14:15 Uhr
3:2
HZ - 1 : 1

Albrecht foppte Kröpelin entscheidend

Morlocks Kopfbälle bedeuteten immer eine Gefahr. Piechowiak (links), Giesemann (Nr. 5) und Kreuz vom HSV hatten das Nachsehen.

Morlocks Kopfbälle bedeuteten immer eine Gefahr. Piechowiak (links), Giesemann (Nr. 5) und Kreuz vom HSV hatten das Nachsehen.

Morlocks Kopfbälle bedeuteten immer eine Gefahr. Piechowiak (links), Giesemann (Nr. 5) und Kreuz vom HSV hatten das Nachsehen.

Hamburgs Abwehr bekam schon in den ersten Spielminuten ordentlich Arbeit. Zwei Mal hatte Strehl die Chance zum Einschuss. Zuerst tanzte der Ball nur auf der Querlatte (7.), doch beim nächsten Versuch fand er die einen Meter breite Lücke zwischen Keeper Schnoor und dem Torpfosten (10.). Vor dem Europapokalspiel in Lausanne wollten es die Hamburger eigentlich etwas kräftesparender angehen, doch der frühe Rückstand löste nun ihre umgehende Gegenwehr aus. Bähre, der junge Woldmann, Kreuz und Uwe Seeler trieben das Leder nun unaufhörlich in die Club-Hälfte, doch Wenauer & Co. standen anfangs sicher und Morlock scheiterte konternd nur knapp frei vor Schnoor. Nachdem Uwe Seeler sich doch einmal entscheidend gegen Bewacher Leupold und Ausputzer Wenauer durchgesetzt hatte, war der Ausgleich perfekt (35.). Sein Aufsetzer erschien jedoch nicht unhaltbar.

Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff foulte der vorzügliche Techniker Reisch Uwe Seeler vor der Strafraumgrenze. Kreuz zirkelte den Freistoß gekonnt links um die Mauer herum ins rechte Toreck. Doch der Club hatte Reserven. Morlock, Strehl und vor allem der auch auf dem Schneeboden flinke und trickreiche Albrecht drehten auf. Kröpelin erwies sich gegen den FCN-Linksaußen als Achillesverse und wurde nun regelmäßig gefoppt. Innerhalb von 90 Sekunden ließ ihn Albrecht zwei Mal hintereinander aussteigen und flankte jeweils gezielt auf den Elfmeterpunkt. Zuerst drosch Morlock (67.), dann jagte Flachenecker (68.) per Direktabnahme das Leder am verdutzten Schnoor vorbei in die Maschen. Die zwei nahezu identischen Treffer schockten die Hamburger. Das Angriffsspiel stockte, die Abspielfehler häuften sich und der Club stabilisierte gleichzeitig seine Defensive. Dörfel erzielte gegen Ferschl weiterhin kaum Wirkung, Woldmann baute ab und Kreuz wurde von Reisch neutralisiert. Uwe Seeler fehlten somit die Zuspiele und Nürnberg verwaltete den Vorsprung geschickt bis über die Zielgerade.

Er redet eine ganze Nacht mit jemandem freundlich, offen und witzig. Am nächsten Morgen grüßt er den gleichen Mann kaum noch.

— HSV-Stürmer Horst Hrubesch über Trainer Branko Zebec.