Bundesliga 1963/1964 - 16. Spieltag - Sa., 11.01.1964 - 14:30 Uhr
1:3
HZ - 1 : 3

Saarbrücken glückte die Sensation

Machte sein bestes Saisonspiel und organisierte seine Defensive perfekt: Werner Hesse

Machte sein bestes Saisonspiel und organisierte seine Defensive perfekt: Werner Hesse

Machte sein bestes Saisonspiel und organisierte seine Defensive perfekt: Werner Hesse

Auf dem hartgefrorenen Eisboden lief zu Beginn alles wie gehabt. Der Tabellenführer ging in der 13. Minute nach einer Hornig-Ecke durch Müller per Kopfball in Front. Danners Eingriff kam zu spät. Erschüttern konnte dieser Treffer den Tabellenletzten jedoch nicht. Sein ruhiges, präzises Aufbauspiel - Rinas war die überragende Schaltzentrale - sollte Wirkung zeigen. Die Kölner spielten dagegen überheblich, hielten den Ball zu lange und fanden im Angriff kein Durchkommen. Thielen, Müller und Hornig waren bei ihren Gegenspielern abgemeldet; Schäfer hatte nach seiner Verletzungspause zusätzlich Probleme mit dem Boden und Overath übertrieb das Ballhalten und die Dribblings. In der 27. Minute glich Schönwälder nach feiner Vorarbeit von Rinas verdientermaßen aus. Fünf Minuten später düpierte Schönwälder Hemmersbach und Benthaus nach Krafczyks Zuspiel und überwand Ewert erneut. Der Treffer schien nicht unhaltbar zu sein. Weitere sechs Minuten später meckerte Overath über eine Schiri-Entscheidung und es gab einen Indirekten Freistoß. Rinas führte blitzschnell aus und der frei gespielte Meng knallte den Ball humorlos ins Netz.

Saarbrücken hatte bereits des Öfteren in dieser Saison geführt, brach aber ähnlich oft im zweiten Durchgang ein. Diesmal nicht. Die phantasielosen Domstädter machten es den Gästen aber auch einfach. Sie trugen zwar sichtlich bemüht Angriff um Angriff vor, doch außer hohen Flanken aus dem Halbfeld fiel ihnen wenig ein. Danner im Tor präsentierte sich formverbessert, Hesse machte zentral sein bestes Saisonspiel und das Verteidigerduo Remark/Rohe ließ auf den Flügeln nichts anbrennen. Die Malstatter verzögerten zudem ballsicher den Kölner Angriffsschwung und so verpufften die wenig erquicklichen, breit angelegten Kombinationen der Gastgeber meist an der Strafraumgrenze. Die Sensation nahm somit ihren Lauf.

Als die Nachricht im Fernsehen kam, habe ich sofort ausgemacht.

— Kölns Trainer Markus Gisdol erzählt, wie er davon erfuhr, dass das Heimspiel gegen Hoffenheim doch vor leeren Rängen statt vor eingeplanten 9.200 Zuschauern ausgetragen werden muss.