Bundesliga 1963/1964 - 18. Spieltag - Sa., 08.02.1964 - 15:30 Uhr
3:0
HZ - 1 : 0

Nach der Pause waren die Pfälzer hellwach

Torwart Tillich wehrte gerade noch rechtzeitig vor Wrenger ab. Hinten Gawletta und Schimmöller (rechts).

Torwart Tillich wehrte gerade noch rechtzeitig vor Wrenger ab. Hinten Gawletta und Schimmöller (rechts).

Torwart Tillich wehrte gerade noch rechtzeitig vor Wrenger ab. Hinten Gawletta und Schimmöller (rechts).

Nach dem frühen, wunderbaren Freistoßtor ihres besten Feldspielers Neumann (2.) setzte Kaiserslautern nicht entscheidend nach. Es hatten zwar einige Spieler Probleme mit dem Schneeboden, doch auch bei den Berlinern lief es anfangs im technischen Bereich wahrlich nicht rund. Wenn die Roten Teufel steil, schnell und direkt spielten, geriet Herthas Abwehr akut ins Schwimmen. Doch Mitte der ersten Halbzeit machten genau dies die Berliner. Altendorff, Steinert, Rühl und Waclawiak trieben an, tricksten sich durch Lauterns nun wackelige Defensive, in der Kostrewa und Schneider besonders große Standprobleme hatten. Doch die Schüsse der Gästestürmer waren schlecht. Feader versiebte, was ihm vorgetragen wurde und was doch mehr recht als schlecht das FCK-Tor erreichte, wurde eine sichere Beute von Schnarr. So verschoss die "Alte Dame" ihr Pulver sang und klanglos vor der Pause.

Mit Beginn der zweiten Hälfte kam die Hochphase der Lauterer. Nun setzten sie dort wieder an, wo sie bald nach dem 1:0 aufgehört hatten. Reitgaßl und Prins fütterten gemeinsam mit Neumann ihre Stürmer, von denen sich Braner am besten seiner Bewachung (durch Eder) entzog. Der Linksfuß profilierte sich zwar nicht als Knipser, doch seine schnellen Weiterleitungen und das kluge Öffnen der Räume für seine Mitspieler fiel positiv auf. So bereitete er über Reitgaßl, Prins und Gawletta das 2:0 durch den abstaubenden Meier vorzüglich vor (49.). Das 3:0 markierte Reitgaßl nach schönem Alleingang und hartem Abschluss, der von den Knien des guten Tillichs ins Netz sprang (54.). Der Schneeboden hatte viel Kraft gekostet. Die Pfälzer verwalteten also ihren beruhigenden Vorsprung, obwohl sich Steinert und Waclawiak noch einige Male durchsetzten, doch auch diesen beiden leichtfüßigen Recken fehlte in der letzten Viertelstunde die Kondition, das Blatt noch zu wenden.

Für die meisten ist ein halb volles Glas halb voll, für Hasan ist es aber immer halb voll.

— Karl-Heinz Rummenigge wenn er den neuen Sportdirektor Salihamidzic als ein Objekt beschreiben müsste