Bundesliga 1963/1964 - 19. Spieltag - Sa., 01.02.1964 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Ein Sieg im Schongang

Gefiel nach seiner Verletzungspause als Lenker im SVW-Mittelfeld: Helmut Schimeczek

Gefiel nach seiner Verletzungspause als Lenker im SVW-Mittelfeld: Helmut Schimeczek

Gefiel nach seiner Verletzungspause als Lenker im SVW-Mittelfeld: Helmut Schimeczek

Durch das Weserstadion jagten beim Besuch der Pfälzer Böen mit der Windstärke sieben bis acht und machten aus nicht wenigen Schlägen der Akteure Fahrkarten mit überraschender Zielankunft. Im ersten Durchgang hatten die Gäste den kräftigen Schub von hinten, doch sie waren mit einer Defensivtaktik (Pulter spielte in der Abwehr) angereist und schielten auf den Punktgewinn. Werder hatte erstmals die wiedergenesenen Bernard, Schimeczek und Klöckner dabei, wobei vor allem der Linke Läufer eine gute Rolle als Mittelfeldlenker spielte. Nach zwei frühen Tormöglichkeiten für Zebrowski und Gawletta gingen die Bremer bereits nach acht Minuten in Front. Über Thun und Zebrowski landete die Kugel bei Ferner, dessen Flanke den völlig allein gelassenen Schimeczek erreichte, der zum 1:0 einköpfte. Werder spielte danach zwar etwas vorsichtiger, hatte in der Folgezeit aber zwei weitere Möglichkeiten, die der reaktionsschnelle FCK-Keeper Schnarr jedoch meisterte. Nach einer guten halben Stunde wurden die Lauterer etwas mutiger und Braner traf prompt die Querlatte (35.). Umgehend schlug Werder über Soya zurück: Pfosten.

Nach der Pause kam Kaiserslautern trotz Gegenwind zwar etwas stärker auf, doch die besseren Chancen hatte weiterhin Werder. Schnarr reagierte indes erneut zwei Mal glänzend. Den Pfälzern fehlte es trotz leichter Überlegenheit weiter am zwingenden Angriffsspiel, so dass Keeper Bernard kaum beschäftigt wurde. Ein Fehler Richters nach einem Schnarr-Abwurf ließ Thun entscheidend in Ballbesitz kommen. Der flexible Mittelstürmer (er wich immer wieder geschickt auf die Flügel aus) zog sofort ab und traf ins von Schnarr noch verlassene Tor (73.). Eine letzte Möglichkeit der Gäste nach einem Richter-Solo blieb kurz vor dem Abpfiff ungenutzt. Werder tat gegen die harmlosen Lauterer insgesamt nur das Nötigste, besaß die stabilere Abwehr und setzte auch im Angriff mehr gefährliche Akzente. Heraus kam ein Sieg im Schongang, also kein begeisterndes Spiel.

Weisweiler ist der beste Trainer, den man sich wünschen kann. Aber wir kommen immer wieder an den Punkt, wo ein Arrangement nicht mehr möglich ist, da helfen auch keine Versöhnungsbierchen mehr.

— Günter Netzer