Bundesliga 1963/1964 - 20. Spieltag - Sa., 15.02.1964 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Zwei abgefälschte FCK-Schüsse entschieden

In diesem Luftkampf im Münchener Torraum streckten sich Steiner, Reitgaßl (Nr.8), Radenkovic und Humpa (5) nach dem Ball. Stehend im linken Hintergrund: Neumann und Zeiser (jeweils v.r.n.l.)

In diesem Luftkampf im Münchener Torraum streckten sich Steiner, Reitgaßl (Nr.8), Radenkovic und Humpa (5) nach dem Ball. Stehend im linken Hintergrund: Neumann und Zeiser (jeweils v.r.n.l.)

In diesem Luftkampf im Münchener Torraum streckten sich Steiner, Reitgaßl (Nr.8), Radenkovic und Humpa (5) nach dem Ball. Stehend im linken Hintergrund: Neumann und Zeiser (jeweils v.r.n.l.)

Mit dem Schachzug, den sonstigen Mittelstürmer Richter gegen den schnellen Heiß verteidigen zu lassen und den zuletzt starken Braner im Sturmzentrum zu belassen, lag Trainer Brocker gar nicht so verkehrt. 1860 zog Brunnenmeier wie gewohnt ins Mittelfeld zurück und beließ Kohlars als Angriffsspitze. Lautern legte überaus flott los, holte innerhalb der ersten zehn Minuten bereits fünf Eckbälle heraus und ging nach 14 Minuten nicht von Ungefähr in Front. Spielmacher Neumann hatte bei einem seiner gefürchteten Vorstöße zwar kurz den Ball verloren, doch als ihm das Leder nach einem Getümmel wieder vor den Füßen landete, feuerte er aus 16 Metern los; Steiner fälschte ab und der FCK führte. Vier Minuten zuvor hatte Brunnenmeier beim gefährlichsten Gegenzug der Löwen im ersten Durchgang noch vom schier unüberwindlichen Kostrewa gestoppt werden können. Kaiserslautern dominierte die erste Hälfte, doch da die Außen Gawletta und Meier zu zögerlich und durchsichtig agierten, verpufften viele Angriffe, denn im Abwehrzentrum behielten die Sechziger zumeist den Überblick.

Das spannende Duell zwischen Richter und Heiß hielt die Zuschauer auch nach dem Seitenwechsel weiter in Atem. In der 51. Minute ging der FCK-Verteidiger allerdings etwas zu heftig ans Werk, hatte das Knie zu hoch gezogen und bekam einen Strafstoß aufgedrückt. Brunnenmeier täuschte Strich bei der Ausführung erfolgreich. In der Folgezeit erwiesen sich die Kampfkraft der Lauterer und die Fähigkeiten der Achse Neumann-Prins-Braner als spielentscheidend. Unaufhörlich schwappten die Pfälzer Angriffswellen gegen die Löwen-Deckung, in der Wagner und Steiner nun unsicherer wurden. Eine Kombination über mehrere Stationen landete in der 68. Minute bei Prins, dessen Schuss ebenso wie beim ersten FCK-Tor abgefälscht wurde. Diesmal war Wagner der Unglücksrabe. Die Löwen steckten in der Schlussphase nicht auf, hatten durch einen abgefälschten Küppers-Freistoß die größte Ausgleichschance, mussten sich aber letztlich den Lauterern beugen, da sich vor allem Kostrewa und Strich als unüberwindbare Hürden erwiesen.

Wir müssen den Karren aus dem Dreck ziehen, wir haben ihn auch da rein gebracht.

— Marcel Schmelzer zur Krise bei Borussia Dortmund.